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Umgang mit Gottes Gaben

Reinhard Arnold über Jeremia 9,22-23.

So spricht der HERR: Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums. Sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass er klug sei und mich kenne.

Jeremia 9,22–23

Klappern gehört zum Handwerk, so heißt es heute. Oder deutlicher: Tue Gutes und rede darüber. Es reicht heute offenbar nicht mehr allein, etwas Gutes zu tun, man muss schon auch noch dafür sorgen, dass es in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.

Ganz anders lautet das Bibelwort aus dem Buch des Propheten Jeremia Kapitel 9, Verse 22– 23:

So spricht der HERR: Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums. Sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass er klug sei und mich kenne.

Hier wird eine Art von Bescheidenheit gefordert, die so gar nicht in unsere Zeit passt. Kein Wort davon, ausreichend dafür zu sorgen, dass alle meine guten Taten umfassend mitbekommen.

Doch schauen Sie mit mir einmal genau hin:

Da soll niemand seine Gaben verleugnen. Es heißt nicht etwa, dass es nicht gut sei, weise zu sein oder stark oder reich. Ja, auch reich sein ist an und für sich nichts Schlechtes! Es geht einfach darum, diese Eigenschaften als Gabe zu verstehen. Niemand ist aus sich selbst heraus weise, stark oder reich. Auch wer lange an seiner Bildung gefeilt, viel im Fitnessstudio trainiert oder mühsam seinen Reichtum selbst erarbeitet hat, immer hat er doch die Gaben genutzt, mit denen Gott ihn ausgestattet hat. Gott hat es ihm geschenkt. All unsere Begabungen und Eigenschaften sind ein Geschenk unseres Schöpfers.

Und die Gabe beinhaltet dann auch unsere Aufgabe: Wir haben Begabungen und Eigenschaften im Sinn unseres Schöpfers einzusetzen. Es ist nicht recht, eine Begabung nicht zu nutzen und brach liegen zu lassen. Gabe ist zugleich Verpflichtung. Und zwar nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere.

Wer sich diese Einstellung zu Eigen gemacht hat, geht mit seinen Gaben angemessen und nicht selbstherrlich um. Auch wenn ich weiser, stärker oder reicher als jemand anders bin, bin ich dadurch in keiner Weise besser. Die Aufgaben, die Gott mir mit meinen Gaben auf den Weg meines Lebens gegeben hat, sind nur andere als die meiner Mitmenschen. Ein anderer mag musikalischer sein, einfühlsamer, künstlerisch begabter. Manche Gaben erscheinen uns begehrenswerter, andere nicht so wichtig. Aber aus allen zusammen wächst erst unsere Gemeinschaft als geliebte Kinder Gottes.

Es gibt viele Gaben, die Gott seinen Kindern gegeben hat – wenn wir uns mit unseren Gaben gegenseitig ergänzen, haben wir alle etwas von allen. Wichtig ist, dass sich niemand größer oder kleiner fühlt als andere aufgrund der Gaben und Aufgaben, die Gott ihr oder ihm gerade zugeteilt hat.

Wichtig ist auch, wie unser Bibelwort endet:

So spricht der Herr: Wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass er klug sei und mich kenne.

Klug sein heißt also einfach, Gott zu kennen. Zu wissen, wem die Gabe zu verdanken und vor wem ihr Umgang damit dankbar zu verantworten ist. Und deshalb habe ich meine Gaben und Begabungen einzusetzen, wo es mir möglich ist, für mich genauso wie für andere und letztlich damit für Gott, der sie mir ja eben dafür gegeben hat.

Wer so klug ist, der verzichtet auf die Wertung der einzelnen Begabungen untereinander. Sondern er stimmt ein in das Lob unsers Schöpfers, der auch durch uns alle für uns alle sorgt.

So spricht der HERR: Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich nicht seines Reichtums. Sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, dass er klug sei und mich kenne.

 

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