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Schau aufs Ende!

Harald Klingler über Jakobus 5,11.

Von der Geduld Hiobs habt ihr gehört und habt gesehen, zu welchem Ende es der Herr geführt hat; denn der Herr ist barmherzig und ein Erbarmer.

Jakobus 5,11

Schau aufs Ende! Urteile vom Ausgang her! Alles davor ist vorläufig. An Hiobs Geschichte sollen wir lernen, Vorletztes und Letztes zu unterscheiden. Sein Beispiel lehrt uns, geduldig zu sein und kein voreiliges Urteil zu sprechen. Der so schwer geprüfte und geplagte Hiob hielt trotz allem Leid an Gott fest – und wurde am Ende reich gesegnet.

Dieser Hiob war ein frommer und rechtschaffener Mann, gottesfürchtig und dem Bösen fern. Er hatte es zu Wohlstand gebracht. Seine Familie hielt zusammen. Alles war gut, bis zu jenem Tag, an dem Hiob alles, wirklich alles genommen wurde. Der Atem stockt, wenn berichtet wird, Hiob habe sich in seiner Trauer in den Staub gelegt und gesagt: „Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen; der Name des Herrn sei gelobt!“ Als wäre das Maß noch nicht voll, wird Hiob auch noch die Gesundheit genommen. Ihm bleibt ein jämmerliches Leben. Hiob aber fragt: „Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht annehmen?“

Die eigene Frau fordert ihn auf, seinem Gott abzusagen. Der Tod ihrer Kinder hatte sie bitter und verhärmt gemacht. Gute Freunde besuchen ihn und versuchen, Hiobs Geschick zu erklären und Gottes Tun zu rechtfertigen – hilflose Versuche dem Leidgeplagten zu helfen. Ihre gut gemeinten Ratschläge empfindet Hiob als Schläge. Sie helfen ihm nicht. Sie machen sein Leid nur schlimmer. Woher nimmt Hiob seine Kraft? Wie kann er sein unsägliches Leid ertragen? Wie kann er auf bessere Zeiten hoffen? Trotz vieler Fragen klammert sich Hiob verzweifelt an eine letzte Gewissheit: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!“ Seine Geduld grenzt an ein Wunder. Sie wird, so die Erzählung, am Ende belohnt. Hiob wird wieder gesund, bekommt nochmals Kinder und viele Lebensjahre. „Der Herr gab Hiob doppelt so viel, wie er gehabt hatte.“

„Ich wäre gerne geduldig!“, werden jetzt alle die denken, die wie Hiob ins Leid geworfen sind. „Ich wäre gerne geduldig, aber meine Kraft geht zur Neige; meine körperliche Kraft, meine psychische Kraft und auch die Kraft meines Glaubens. Ich halte es nicht mehr aus. Ich halte nicht mehr durch.“

Hiobs Geduld grenzt an ein Wunder. Anfänglich und auch zwischendrin war es nicht klar, dass er seine Geduld werde durchhalten können. Erst der Ausgang der Geschichte schafft Klarheit. Schau aufs Ende. Urteile vom Ausgang her. Unterscheide Vorletztes vom Letzten. Hiob musste durch finstere Täler gehen, schwerste Fragen und schwarze Gottesfinsternis durchleiden. Doch am Ende, ja, am Ende zeigte sich sein Gott und Herr als barmherziger Erbarmer.

Jakobus schreibt Christen, die Schweres erdulden müssen. Sie sind drauf und dran, ihre Geduld zu verlieren. Ihnen und uns stellt er Hiob, der nicht aufgab, vor Augen. Und er erinnert  uns daran, dass unser Gott und Herr barmherzig und ein Erbarmer ist. Er legt zwar eine Last auf, aber er hilft auch. Er überfordert nicht. Er gibt die Kraft. Er schenkt die Geduld. Er bringt ans Ziel. Er nimmt und er gibt. Er gibt immer mehr, als er nimmt. Schau auf Hiob und den Segen, den er empfing, weil er geduldig war. Schau auf Jesus Christus, den gekreuzigten und auferstandenen Herrn. Dein Erlöser lebt.

Gott schenke Ihnen Geduld und Kraft für diesen Tag und Hoffnung auf den Tag der Erlösung. „Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, der bewahre dein Herz und deine Sinne in Christus Jesus, unserem Herrn.“

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