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Römer 8,15

Gedanken zur Tageslosung

"Ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!"

Römer 8,15

Kinder schreien. Kinder schreien - mal lauter, mal nicht so laut. Lange Zeit, kurze Zeit. Weil ihnen etwas weh tut. Weil sie nicht schlafen können, weil sie (noch) nicht schlafen wollen. Weil ihnen etwas nicht gefällt. Weil ihnen irgendetwas fehlt. Kinder schreien - Erwachsene ... Erwachsene schreien auch. Aus Wut. Aus Ärger. Um zu beeindrucken. Aus ihrer Ohnmacht heraus. Mal lauter, mal nicht so laut. Lange Zeit, kurze Zeit. Weil ihnen etwas weh tut. Weil sie nicht schlafen können. Weil sie nicht zur Ruhe kommen können — oder nicht ruhig werden wollen. Weil ihnen etwas nicht gefällt. Weil ihnen irgendetwas fehlt.
Kindergeschrei. Kinder schreien öfter mal. Erwachsene sind vernünftig - geworden - sagt man.
Kinder haben noch mehr Vertrauen. Wissen an wen sie sich wenden können oder
machen es einfach. Erwachsene - Männer und Frauen - an wen wenden sie sich? Ihr Hilfeschrei bleibt im Innern stecken - manchmal. Oder verwandelt sich in Ärger - und keiner weiß warum, was los ist. Haben Sie, lieber Hörer, liebe Hörerin, jemanden, dem Sie sich vorbehaltlos anvertrauen können? Und darf ich Sie mal in ein ‚Wir’ vereinnahmen, wenn ich sage: Als Kinder konnten wir das noch, uns jemandem vorbehaltlos anvertrauen, und wurden hoffentlich nicht enttäuscht. Gott wirbt um dieses vorbehaltlose Vertrauen. Das ist das Geheimnis des Glaubens. Gottes Geist setzt das Pflänzlein des Vertrauens in unser Herz. Von innen her macht er uns zu Töchtern und Söhnen Gottes. Ich darf Gott Vater nennen. Mit Liebe und mit Respekt. Voller Vertrauen. Mich 100%ig auf ihn verlassen. Ihn lieben wie ein kleines Kind seine Eltern. Zu Hause sein. Geborgen. Ein Bild für dieses neue Verhältnis ist folgende kleine Geschichte: „Eine alte Indianerin pflegte ihren spanischen Nachbarn stets ein paar Rebhuhneier oder eine Handvoll Waldbeeren zu bringen. Die Nachbarn sprachen kein Araukanisch mit Ausnahme des begrüßenden ,,Mai-mai”, und die alte Indianerin konnte kein Spanisch, doch sie genoss Tee und Kuchen mit anerkennendem Lächeln. Die Nachbarskinder bestaunten ihre farbigen Umhänge, von denen sie mehrere übereinander trug, ihre kupfernen Armbänder und ihre Halsketten aus Silbermünzen. Sie wetteiferten darum, den melodischen Satz zu behalten, den die Frau jedes Mal zum Abschied sagte. Schließlich konnten sie ihn auswendig, und sie fragten einen anderen Indianer, der zugleich spanisch sprach, was er bedeute. „Er bedeutet”, sagte dieser, „ich werde wiederkommen; denn ich liebe mich, wenn ich bei euch bin.” (gefunden in: Oh! Noch mehr Geschichten für andere Zeiten, Andere Zeiten e.V., Hamburg 2010, S. 34)
Das ist das Ziel. Solche Sanftheit. Solch ein Raum der Liebe. Das ist gefährdet und umkämpft. Menschen erleben ihre Unvollkommenheit, ihr angewiesen sein auf Hilfe, nach Leib und Seele. Menschen leiden unter der Schuld anderer und an ihrer eigenen Schuld. Menschen schreien, innerlich und hörbar. Ertappen sich bei längst überwunden geglaubten Verhaltensweisen. Alte Denkmuster melden sich bedrohlich zu Wort. Und ...? Was nun? Gottes Geist befähigt zu Gott zu schreien: Vati, hilf mir! Töchter und Söhne Gottes sind befreit zur Liebe. So frei sein und keine Angst mehr haben. Liebe hilft, heilt und tröstet. Wie sagte die alte Indianerin: „Ich werde wiederkommen. Denn ich liebe mich, wenn ich bei euch bin.”
 

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