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Luft zum Atmen

Klaudia Wolf über Hiob 10,12.

Leben und Wohltat hast du an mir getan, und deine Obhut hat meinen Odem bewahrt.

Hiob 10,12

Gott hauchte Adam seinen Lebensatem ein. Jedem Menschen auf dieser Welt, Ihnen ebenso wie mir, gab Gott den ersten Atemzug schon mit der Geburt. Die Lungen werden im Mutterleib gebildet, während des Geburtsvorgangs wird das Fruchtwasser aus den Lungen gepresst, die Lungen sind also bereit. Die Voraussetzungen zum Atmen sind geschaffen. Der erste Schrei eines Neugeborenen verkündet nicht nur neues Leben, es ist der Beginn eines lebenslangen unbewussten Prozesses, der des Atmens. Ohne die Atmung ist kein Leben möglich.

Und es ist wie so oft, erst wenn die Atmung nicht mehr einwandfrei funktioniert, wenn Atemaussetzer oder Asthma das Leben bestimmen und einschränken, dann wird die Atmung zu einem kostbaren Gut. In solchen Momenten kommt Angst auf, weil das Leben bedroht ist. Dann ist es so wie bei Rosie, einer entfernten Bekannten. Rosie kennt diesen großen Druck auf ihren Bronchien, Brustkorb und ihren Kehlkopf. Alles ist wie zugeschnürt. Da nützt auch kein Freihusten. Erst mit der Inhalation von Cortison tritt langsam Besserung ein. Nach wenigen Minuten spürt sie, wie der Druck auf ihrer Brust und dem Kehlkopf leichter wird und frischer erquickender Sauerstoff ihre Lungen füllt. Rosie kann wortwörtlich wieder durchatmen. In diesen Momenten spürt Rosie Gottes Eingreifen ganz deutlich, indem er ihr die Angst vor der Atemnot nimmt, wie er ihre aufgewühlte Seele zur Ruhe bringt. Dann bekennt sie wie Hiob: Leben und Wohltat hast du an mir getan, und deine Obhut hat meinen Odem bewahrt. (Hiob 10,12). Weil Rosie sich einst entschieden hat, ihr Leben Gott an zu vertrauen, weiß sie um Gottes Fürsorge und Hilfe. Gerade in diesen kritischen Lebensmomenten hält sie an IHM fest. In dieser Botschaft signalisiert Rosie ihre Zuversicht, aber auch gleichzeitig ihre Dankbarkeit.

Diese Bekenntnisse treffen auch auf Hiob zu. Hiobs Zuversicht und Vertrauen auf Gott sind beinah unvorstellbar. An ihm können wir sehen, wie weit ein Mensch im Glauben gehen kann, obwohl einem das schwere Leben, das Schicksal den Atem raubt. Andererseits verdeutlicht dieses biblische Beispiel sehr gut: Gott gibt nicht nur den Atem zum Leben, sondern auch den langen Atem zum Durchhalten und zum Verstehen des Glaubens. Hiob kann für Sie ein Beispiel im Vertrauen zu Gott sein. Ebenso kann Hiob für Sie ein Vorbild in Langatmigkeit sein. Kein Mensch in der Bibel wurde so geprüft wie Hiob, aber Gott schenkte ihm „Neues Leben“ und belohnte doppelt dessen Treue. Der Herr ließ Hiob aufatmen und segnete ihn. Genauso will er uns segnen, wenn wir ihm vertrauen, gerade dann, wenn uns der Atem zum Leben fehlt.

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