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Letzte Worte

Detlef Garbers über 5. Mose 32,11

Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, breitete der HERR seine Fittiche aus und nahm sein Volk und trug es auf seinen Flügeln.

5. Mose 32,11

Letzte Worte berühmter Männer gibt es genug. Kurz und einprägsam sind sie. Manche dieser Worte lassen erahnen, wie dunkel für Manche die Todesstunde war. Goethe soll „Mehr Licht“ gesagt haben. Von dem letzten deutschen Kaiser, Wilhelm II, ist belegt, dass er „Ich versinke, ich versinke“ gerufen hat. Der sterbende Jesus am Kreuz betete: „Vater in deine Hände befehle ich meinen Geist.“

Letzte Worte von sterbenden Menschen sind etwas Besonderes. Doch das kann sogar noch gesteigert werden, wenn diese letzten Worte als Lied und dann noch vor Tausenden von Menschen vorgesungen werden. Das sprengt das Gewöhnliche. Kennen Sie jemanden, der seine letzten Worte als Lied vorgetragen hat? Eine solche Person war ein Liedtexter namens Mose. Ja, ich meine den Mose, der das Volk Israel aus Ägypten führte. Kurz bevor Mose starb, richtete er nicht kurze letzte Worte an sein Volk, sondern ein ganzes Lied. Es ist sein Vermächtnis. Ein Lied, das dieses Volk im Herzen tragen soll. Israel soll seinen Gott nicht vergessen. Das gilt bis heute.

Sie können das Lied des Mose nachlesen in der Bibel, im 32. Kapitel des 5. Buch Mose. Es ist eine Mahnung an Israel: „Gebt unserem Gott allein die Ehre.“ (2. Mose 32,3) Es ist aber auch ein Loblied. Mose besingt, dass Gott gnädig und treu ist. Er erhält sein Volk am Leben. Das hat er in den 40 Jahren bewiesen als das Volk durch die Wüste wanderte.

Mose blickte angesichts seines Todes hoffnungsvoll nach vorne. Das konnte er aber nur, weil er ständig an Gottes Treue zurückdachte. Mose malt in seinem Lied ein großartiges Bild dem Volk Israel vor Augen. In der Wüste und am Gebirge Sinai hatte es Israel beobachten können: Da schwebte dieser große Greifvogel in der Luft, er glitt majestätisch, erhaben und kraftvoll am Himmel. So heißt es in dem Lied: „Wie ein Adler ausführt seine Jungen und über ihnen schwebt, breitete der HERR seine Fittiche aus und nahm sein Volk und trug es auf seinen Flügeln.“ (5. Mose 32,11)

Das hebräische Wort, das Luther mit Adler übersetzte, bezieht sich auf einen Geier, der in seiner Größe und Majestät noch das Bild eines europäischen Adlers übertrifft. Diese Vögel gleiten über das Nest ihrer Jungen. Damit die Jungen fliegen lernen, werden sie aus dem Nest gestoßen. Stürzen sie, so fallen sie nicht zu Boden, denn vorher fangen die Elterntiere ihre Jungen mit den Flügeln auf und tragen sie.

Das ist ein wunderschöner Vergleich wie Gott sein Volk beschützt. Ist dieser Gott auch Ihr Gott? Gott passt auf Sie auf. Er sieht sie jetzt und er ist immer da. Deswegen trägt auch sein Sohn Jesus den Namen „Immanuel“, das heißt übersetzt „Gott mit uns“. Gott lässt Sie nicht fallen.

Paul Gerhard war ein Liederschreiber, der Frau und Kinder begraben musste, der aber denselben Gott erfahren hat, den Mose in seinem Lied besungen hat. Gegen Ende des 30jährigen Krieges schrieb er ein Abendlied „Nun ruhen alle Wälder…“ Ganz tief und liebevoll beschreibt sein Lied, was auch ich persönlich erfahren habe: In Jesus bin ich geborgen und ihm kann ich vertrauen. Das gilt für Tag und Nacht. Eine Strophe aus diesem Lied habe ich von meiner Mutter als Kind gelernt und abends selber meinen Kindern am Bett vorgesungen. Es heißt dort:

„Breit aus die Flügel beide,
Oh Jesu, meine Freude,
und nimm dein Küchlein ein!
Will Satan mich verschlingen,
so lass die Englein singen:
Dies Kind soll unverletzet sein.“

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