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/ Wort zum Tag

Kinder des Lichts

Daniel Eschbach über Epheser 5,8

Ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Wandelt als Kinder des Lichts.

Epheser 5,8

Als ‚Lichtgestalten‘ werden Menschen bezeichnet, die auf besondere Weise aus der Menge herausstechen: Retter der Armen, Kämpferinnen für die Gerechtigkeit, höchstbegabte Wissenschaftler, Künstlerinnen oder Politiker. Das heutige Wort zum Tag kann man als Zusage verstehen, dass auch Christen ‚Lichtgestalten‘ sind. Die Lutherbibel übersetzt Epheser 5,8 so: „Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des Lichts!“

Damit ist nicht gesagt, dass wir aus eigener Kraft grosse Leuchten wären. Wenn wir Licht ausstrahlen können, dann nur, weil Christus uns anstrahlt, weil wir von ihm Licht d.h. Energie beziehen können. Christus erleuchtet uns. Darum nennt der Epheserbrief die Glaubenden „Kinder des Lichts“ und „Licht in dem Herrn“.

Leben ohne Christus ist aus Sicht des Apostels etwas Düsteres. Wo sein Licht nicht leuchtet, kommt es zu dunklen Machenschaften, nicht zuletzt auch im Umgang mit dem anderen Geschlecht oder mit dem Geld. Das wird im ganzen Abschnitt Epheser 5,1-14 deutlich. Götzendienst bedeutet nämlich nicht nur das Anbeten anderer Götter. Die Vergötterung des eigenen Ichs, das die anderen, ihre Sexualität oder ihren Besitz ausnützt, ist auch Götzendienst. Das ist düsteres Heidentum und lässt sich mit dem Reich Gottes nicht vereinbaren.

Aber, so macht der Apostel seinen Leserinnen und Lesern bewusst, das habt ihr hinter euch! Christus hat sich für euch hingegeben. Und euch so aus dem düsteren und gottlosen Leben herausgeholt. Er hat die Folgen eurer dunklen Machenschaften auf sich genommen und sie so überwunden. Er hat das Dunkel des Todes durchlitten, damit euch nun das Licht des Lebens leuchten kann. Lebt also in und aus dem Licht, das Christus für euch errungen hat.

Das hat dann auch konkrete Folgen: Wenn es in uns hell ist, wird es auch um uns herum hell. Das Licht ist eine kraftvolle Energie. Es bringt Früchte hervor. Was für eine Entlastung! Nicht wir müssen Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervorbringen. Sondern das Licht Gottes bewirkt diese Früchte in uns. Wir selbst und die Menschen, mit denen wir zu tun haben, kommen in den Genuss davon. – In diesem Zusammenhang ergeht auch der Aufruf im heutigen Wort zu Tag: «Lebt als Kinder des Lichts!» Das heisst: «Lebt als Menschen, in denen das Licht Christi brennt.» Dann wird es auch in eurer Umgebung hell und heller. Das düstere Dunkel muss weichen.

Es ist wichtig, das richtig zu verstehen. Hier wird weniger eine Forderung oder ein Leistungsauftrag ausgesprochen, sondern vielmehr eine Verheissung. Gott bewirkt in uns, was er sich wünscht. Genauso hat Jesus in der Bergpredigt nicht gesagt: «Ihr müsst das Licht der Welt sein.» Sondern er spricht seinen Nachfolgern zu: «Ihr seid das Licht der Welt» (Matthäus 5,14). Wir müssen uns also nicht anstrengen, um zu leuchten. Es genügt, wenn wir ihm zutrauen, dass er sein Versprechen wahr macht und uns mitten im Alltag zum Leuchten bringt.

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