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/ Wort zum Tag

Keine Alternative zu Jesus

Daniel Eschbach über Johannes 6,68-69

Simon Petrus sprach: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes.

Johannes 6,68–69

Erinnern Sie sich an den sogenannten „arabische Frühling“? Das ist noch gar nicht so lange her. Damals herrschte in den Ländern des Vorderen Orients Aufbruchsstimmung. Die Hoffnungen waren groß, dass dort endlich bessere Zeiten anbrechen könnten. Leider kam es nicht dazu. Die damaligen Hoffnungsträger zerstritten sich heillos. Die Menschen wandten sich von ihnen ab und resignierten. Nun prägen Gewalt und Chaos die Situation mehr als vorher.

Das Johannes-Evangelium erzählt uns auch von einem Frühling. Es ist ein „galiläischer Frühling“, der von Jesu Wirken ausgelöst wurde. Doch auch damals verebbten die Aufbruchsstimmung und die damit verbundenen Hoffnungen schon bald. Die Menschen wandten sich in Scharen wieder ab. Unter diesem Eindruck fragte Jesus seine Jünger: „Wollt ihr auch weggehen?“ – Sie müssen sich entscheiden. Die Welle, die sie bisher getragen hatte, verflacht. Mehr und mehr werden sie gegen den Strom schwimmen müssen. Ist ihnen Jesus, ist ihnen seine Botschaft das wert? Petrus fasste für alle zusammen, dass es doch zu Jesus keine Alternative gebe. Seine Antwort ist das heutige Wort zum Tag. In der Lutherbibel klingt sie so: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes.“

Diese Geschichte macht Verschiedenes deutlich. Zunächst: Jesus ist kein Star auf der Suche nach Fans. Die mögen heute begeistert „Hosianna“ schreien. Aber morgen, wenn der Wind gedreht hat, heißt es dann vielleicht schon: „Kreuzige ihn“. Nein, Jesus sucht keine Fans, sondern Nachfolger und Nachfolgerinnen. Das sind Menschen, die bedingungslos zu ihm stehen, die bei ihm bleiben und sich auch von möglichen Nachteilen nicht abschrecken lassen.

Das führt zur zweiten Einsicht: Scheitern ist möglich, trotz der getroffenen bedingungslosen Entscheidung für Jesus. Petrus hatte ja auch für den späteren Verräter Judas gesprochen. Er stand in diesem Moment wie alle anderen entschieden auf Jesu Seite. Und doch wurde er, wie Jesus wohl voraussah, später zum Verräter. Doch auch Petrus ging es bekanntlich nicht viel besser. Jetzt, als Jesus ihn fragte, war für ihn klar: Es gibt keine Alternative zu Jesus. Später, als er unter Druck geriet, vermochte auch er seine Entscheidung nicht durchzuhalten. Immerhin ging es bei Petrus, anders als bei Judas, gut aus. Er leugnete zwar dreimal, Jesus zu kennen. Aber noch im eigenen Scheitern wusste er sich dennoch mit Jesus verbunden. Und er konnte später dank Jesus wieder dort anknüpfen, wo der Faden gerissen war.

Das heißt also: Auch wenn wir wissen, dass es nichts Besseres gibt als eine Beziehung zu Jesus, ist noch nicht alles getan. Selbst die bewusste Entscheidung für ihn garantiert noch nichts. Wir können wieder stolpern oder sogar tief fallen. Dennoch fallen wir nicht ins Nichts, wie das Beispiel von Petrus zeigt. Noch im tiefsten Loch ist Jesus für uns da. Wenn wir uns dafür entscheiden, unsere ganze Hoffnung erneut auf Jesus zu setzen, führt er uns wieder zurück in eine lebendige Beziehung mit ihm. – Wohin sollten wir denn gehen, wenn nicht zu Jesus? Es gibt keine Alternative. Das zeigt nicht zuletzt auch das Beispiel von Judas. Offensichtlich konnte er nicht mehr glauben, dass auch für ihn ein Neuanfang möglich gewesen wäre. Ich bin überzeugt, dass der Auferstandene mit ihm nicht härter ins Gericht gegangen wäre als mit Petrus. Denn Jesus hat Worte des ewigen Lebens. Das heißt: Er kann uns auch noch aus dem tiefsten Loch einen Ausweg zeigen, der ans Licht und zum Leben führt.

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