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Kein leeres Wort

Herbert Laupichler über 5. Mose 32,46.47

Mose sprach: Nehmt zu Herzen alle Worte, die ich euch heute bezeuge. Denn es ist nicht ein leeres Wort an euch, sondern es ist euer Leben.

5. Mose 32,46.47

Ich danke dir, mein Sohn, das waren die Worte meines Vaters kurz bevor sich die Türen der Intensivstation hinter ihm schlossen. Und nur wenige Stunden später wusste ich, dass dies sein letzter Weg und seine letzten Worte gewesen waren. Worte, die ich wohl nie vergessen werde.

Auch Mose, der große Prophet und Führer Israels war auf seinem letzten Weg und nimmt mit beeindruckenden Worten Abschied von seinem Volk. Er hat sogar ein Lied daraus gemacht. Das Lied des Moses. So die Überschrift dieses Textes in der Lutherbibel.

Da steht nun der alte Mann Mose und redet zu dem Volk Israel. Und er spricht nicht von den Siegen während der Reise durch die Wüste. So wie es viele alte Männer gerne tun. Wenn sie vom Krieg erzählen. Auch die wunderbare Befreiung aus Ägypten wird nicht erwähnt, noch irgendein Wunder.

Stattdessen hält Mose diesen eigenwilligen Nomaden einen Spiegel vor. Er erinnert sie an die Größe Gottes. Aber auch daran, dass sie immer wieder anderen Göttern dienen. Sie erfahren erneut, dass Gott ihr Verhalten nicht hinnehmen kann. Wenn sie damit nicht aufhören. Dass Gott sie dann durch andere Völker bestrafen muss. Aber Mose spricht auch davon, dass Gott sich wieder seines Volkes erbarmen wird.

Alles in allem sind es für mich ziemlich harte Worte, die das Volk Israel zu hören bekommt. Und ich spüre in dem Lied des Moses so gar nichts von Altersmilde.

Dann zieht Mose einen Schlussstrich und sagt:

Nehmt zu Herzen alle Worte, die ich euch heute bezeuge. Denn es ist nicht ein leeres Wort an euch, sondern es ist euer Leben. (5. Mose 32,46.47)

Nehmt zu Herzen sagt er und meint damit nicht das blutpumpende Organ im Körper eines Menschen. Sondern in der Sprache der Bibel steht das Herz für das ganze Sein eines Menschen. Im Herzen entstehen Gedanken, Gefühle und auch das Denken, Wollen und Handeln gehen vom Herzen aus.

Dieses Übertragen kennen wir in unserer Sprache auch. Wenn einer sagt, meine Gemeinde ist mir eine Herzensangelegenheit, dann wird er wohl auch sehr häufig die Gemeindestunden besuchen.

Oder jemand wird als herzensgut bezeichnet. Damit ist dann nicht ein hervorragendes EKG gemeint. Sondern dieser Mensch wird als äußerst liebenswürdig wahrgenommen.

Nehmt zu Herzen alle Worte. Mose wünscht sich, dass die Worte Gottes tief in seinen Zuhörern verankert sein sollen. Denn es ist nicht ein leeres Wort an euch, sagt er, sondern es ist euer Leben. Die Bibel, das Wort Gottes zu uns Menschen, ist also kein historischer Roman. Kein Geschichtsbuch eines Volkes oder die Dokumentation über die Entstehung der christlichen Kirche. Nein, dieses Wort Gottes schafft Leben.

Denn dieses Wort weist uns Menschen den Weg zu Jesus Christus, der selbst das Leben ist. Aus diesem Wort wissen wir auch, was Jesus Christus für uns getan hat. Dass er für unsere Sünden am Kreuz von Golgatha gestorben ist. Dass er auferstanden ist und sich jetzt im Himmel befindet.

Wir erfahren aber auch, dass jeder der daran glauben kann, diesen Himmel und die Gemeinschaft mit Jesus als Ziel hat.

Gottes Wort ist kein leeres Wort. Sondern es hat die Kraft, Menschen zu verändern. Und immer wieder kommt es dazu, dass Menschen das Wort Gottes entdecken, sich ihm öffnen und es wirken lassen. Und immer wieder entsteht dann neues Leben.

Nehmt zu Herzen alle Worte hatte Mose dem Volk Israel gesagt. Ich denke, das ist ein schönes Vermächtnis. Was er auch uns Christen hinterlassen hat.

Ich lade sie deshalb heute ein: Lassen sie doch Gottes Wort zu sich reden. Und ich bin sicher. Es wird auch ihr Leben verändern. Weil es kein leeres, sondern Gottes Wort ist.

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