Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Jesus Christus, der gute Hirte

Hermann Decker über Johannes 10,3–4

Der gute Hirte ruft seine Schafe mit Namen und führt sie hinaus. Und wenn er alle seine Schafe hinausgelassen hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme.

Johannes 10,3–4

Wenn Schiffbrüchige ohne Navigation auf offenem Meer im kleinen Rettungsboot treiben besteht die Gefahr, dass sie sich immer im Kreis drehen. Und wenn Menschen für ihr Leben keine Orientierung haben, ist es nicht anders. Wer sein Leben gestalten muss „wie er will“ oder wer alle Vorgaben verweigert, befindet sich im Kreisverkehr des Egoismus: Ich, meiner, mir, mich.

Das sah schon vor Jahrtausenden der Prophet Jesaja. Er sprach von Verirrung und Sünde, das ist Trennung von Gott. Jesaja schreibt: „Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller Sünde auf ihn“ (Jes. 53,6).

Das muss nicht so bleiben. Inzwischen ist der gute Hirte, Jesus Christus, gekommen, der Verirrten den Weg zeigt und eine neue Lebensperspektive anbietet. Aus dem Kreisverkehr des Egoismus kann eine Wegstrecke mit klarem Ziel werden. Mit Jesus bekommt unser Leben einen Sinn. Wir müssen nicht mehr das Rädchen im Räderwerk bleiben, das sich nur drehen kann.

Jesus ruft uns beim Namen in seine Nachfolge und macht aus uns Persönlichkeiten, die er kennt und liebt. Durch Jesus werden wir Kinder, die einen Vater im Himmel haben und mit ihm sprechen können. Wer das annimmt wird von seiner krampfhaften Selbstverwirklichung und Ichbezogenheit frei. Mit diesem Blickwechsel kommt auch der Nächste in den Focus, dem wir uns im Namen Jesu zuwenden dürfen. 

Wie der Hirte seine Schafe aus dem Schafstall holt, will Jesus auch uns aus der Unfreiheit in die Freiheit führen, aus der Enge wird Weite, aus der Enge der Angst, aus der Enge der Selbstsucht, aus der Enge des Selbstmitleids. Jesus stellt uns auf ein weites Feld in dem er uns Gaben und Aufgaben zuteilt, aber auch Mut, Kraft und Freude schenkt. „Du weidest mich auf einer grünen Aue“, so beschreibt David seine Erfahrungen mit Gott. 

Der gute Hirte geht voran. Jesus begegnet uns nicht als Treiber mit Rute und Drohgebärde. Er lädt uns freundlich ein, er lockt und freut sich, wenn wir seiner Einladung folgen. In schwierigen Situationen steht er uns zur Seite und lässt uns nie allein. „Wo ist solch ein Herr zu finden, der, was Jesus tat, mir tut“ singt Philipp Spitta.

Wer auf die Stimme des guten Hirten hört und sie kennenlernt, bekommt Horizonterweiterung. Er kann wegsehen von sich und aufsehen auf Jesus, den Anfänger und Vollender des Glaubens. Mit diesem Blickwechsel bekommen wir Orientierung. Wir lernen: Unser Leben ist ein Weg auf dem uns Jesus Christus, der gute Hirte führt.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.