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/ Wort zum Tag

Im Frieden leben

Dagmar Rohrbach über 1. Mose 13,8

Abram sprach zu Lot: Lass doch nicht Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind Brüder.

1. Mose 13,8

Es gibt ein Lied: „Siehe, wie fein und wie lieblich ist’s, wenn Geschwister in Einheit zusammen sind, denn dort hast du den Segen verheißen: Leben in Ewigkeit.“ Davor heißt es: „Vater, mach uns eins. Vater, mach uns eins, dass die Welt erkennt, du hast den Sohn gesandt, Vater, mach uns eins.“ Das Lied beschreibt, wie schön und wichtig friedliches Zusammenleben ist. Und es macht deutlich: Der himmlische Vater muss das bewirken. Darum hat Jesus gebetet, so steht es in Joh17.

Im Wort zum Tag heute wird ein Konflikt geschildert, also das Gegenteil von Frieden. Abraham und Lot hatten immer mehr Vieh und Zelte. Ihre Hirten stritten um Weideland und Wasser. „Da sprach Abram zu Lot: Lass doch nicht Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind Brüder.“ 1. Mose 13,8 Abram, so hieß er damals noch, will also keinen Streit und zwar deswegen, weil sie Brüder sind. Hier ist der Ausweg eine räumliche Trennung, damit alle genug haben.

Ist Trennung bei Streitigkeiten eine Lösung? Schön scheint das nicht. Manchmal geht es nicht ohne eine Trennung. Hier ist es so. Viehherden der Nomaden brauchen Platz. Diese Trennung ist die Lösung, die Abram im Vertrauen auf Gottes Verheißung vorschlägt. Er kam gerade von der Begegnung mit Gott. Er ist bereit zurückzustehen, er schaut nicht nur auf das eigene. Er sucht, was beiden dient. Ihm ist der Frieden mit seinem Neffen wichtiger als sein Recht als der Ältere, den Tarif durchzugeben.

Trennung ist meist mit Verletzung und Schmerzen verbunden. Ich habe solche Trennung von Christen erlebt. Sie ist nur nötig, wenn sonst zu viel kaputt geht. Heute trennt man sich aber in Ehe und Gemeinde in der Regel zu schnell. Und das, obwohl es mehr Möglichkeiten gibt, Lösungen zu finden. Was hilft in solchen Situationen? Einmal das Gebet: „Vater, mach uns eins“, und das Gebet um Weisheit von Gott. Zum anderen müssen wir unsere Gesinnung überprüfen. Worum geht es uns wirklich? Ist es recht haben wollen? Oder sind wir von Barmherzigkeit und Sanftmut erfüllt? Es gibt da kein einfaches Rezept. Konflikte wird es immer wieder geben. Aber geben Sie nicht so schnell auf. Jesus kann durch seinen Heiligen Geist überraschende Wege aufzeigen. Wichtig ist es, gemeinsam nach einer guten Lösung zu suchen, miteinander zu reden statt übereinander. Auch die Bereitschaft, auf beiden Seiten Schuld einzugestehen. Mich hat nach einer schmerzlichen Trennung das Wort Gottes getröstet: „Er führt mich hinaus ins Weite“ und: „er stellt meine Füße auf weiten Raum.“ In einer anderen Situation geht es ohne Trennung aber nur mit Gottes Zusagen.

Im Zusammenhang des heutigen Worts zum Tag hat das großzügige Zurückstehen von Abram und seine Ausrichtung auf Gott bemerkenswerte Folgen: Es bringt erneut Gottes Reden und dabei eine erneute Zusage des Segens. Darum geht es und nicht um die Selbstbehauptung.

 

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