Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Ich entscheide mich – und wie?

Dorothee Döbler über 1. Samuel 10,7

Tu, was dir vor die Hand kommt; denn Gott ist mit dir.

1. Samuel 10,7

Tu, was dir vor die Hand kommt; denn Gott ist mit dir. In meiner Gemeinde wurde ein neuer Pastor gesucht. Die Aufregung war groß. Wie und wo sollte die Gemeindeleitung nach Bewerbern suchen? Welches Profil sollte der neue Pastor haben? Welches Profil hatte die Gemeinde? Auf welches Ziel möchte man mit dem neuen Pastor hinsteuern? Und was möchte Gott?! Hat er schon den passenden Pastor ausgesucht, der weiß es nur noch nicht? Und wir wissen es auch noch nicht? Woran sollten wir es merken?

Wenn es denn so einfach wäre, wie zu Zeiten des Alten Testaments, vor 3000 Jahren. Da gab es Menschen, zu denen sprach Gott ganz direkt. Sie konnten ihn hören. Einer von ihnen war Samuel. Er war ein Prophet. Er hatte diese Gabe, Gott hören zu können. Er war dadurch ein Mittler zwischen Gott und dem Volk Israel. Damals trugen Richter die höchste Verantwortung im Volk. Aber das Volk murrte. Es wollte auch einen König haben, wie die anderen Völker ringsumher, einen König, der im Krieg vor ihnen herzieht. Samuel brachte diesen Wunsch vor Gott. Und Gott? Er willigte ein. Das Volk sollte seinen König bekommen. Und nun? Stellenausschreibung? Bewerbungen sammeln? Auswahlverfahren? Nichts dergleichen. Samuel musste sich gedulden, bis eines Tages, völlig unerwartet, Saul vor ihm stand. Am Vortag hatte Gott Samuel schon angekündigt: Morgen wird der Mann zu dir kommen, der König werden soll. Und als Saul dann vor Samuel stand, sprach Gott: Das ist der Mann, von dem ich dir gesagt habe, dass er über mein Volk herrschen soll.

Samuel, dem war klar, dass er den richtigen Mann ausgesucht hatte. Das hatte ihm Gott ja direkt gesagt. Aber wie ging es Saul? Der ahnte ja nicht im Geringsten, dass ihm solch eine Aufgabe übertragen werden sollte. Was waren denn die Aufgaben eines Königs? Und wusste das Volk schon davon? War es damit einverstanden? Was wurde jetzt von ihm verlangt?

Samuel gab ihm drei Zeichen Gottes mit: Wenn du jetzt zurückkehrst, dann wirst du dies erleben und das und auch noch jenes. Und wenn diese drei Zeichen eintreffen, dann „tu, was dir vor die Hand kommt, denn Gott ist mit dir.“

Was heißt das: „Tu, was dir vor die Hand kommt, denn Gott ist mit dir.“? Für mich heißt es: Handle so, wie du es für richtig hältst, wie dein Bauchgefühl es dir sagt. Mach dir keine Gedanken, und mach dir auch keine Sorgen. Gott hat dich als König ausgewählt. Und jetzt geht Gott mit dir. Er trägt dich, und er trägt deine Entscheidungen. Es wird gut.

Saul fühlte sich überfordert. Oh ja, das kenne ich auch. Wie gut tut es, dass Gott Saul in diesem Augenblick Gelassenheit zuspricht. Und das Wort dürfen wir auch für uns gelten lassen! Wenn wir eine Entscheidung getroffen haben, im Gebet, mit Gott, dann dürfen wir mit Zuversicht in das gehen, was kommt. Gott ist bei uns!

In meiner Gemeinde haben sich damals mehrere Kandidaten vorgestellt. Aber bei einem hatten alle ein gutes Gefühl: der Vorstand und die Gemeindemitglieder. Unser Herz und unser Gebet haben uns gesagt: der ist der richtige. Und wir hatten über viele Jahre einen guten Pastor. Gott ist mit uns. Genau so haben wir es erlebt.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.