Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Hilfe in der Not

Hans-Jörg Blomeyer über Psalm 94,18

Wenn ich sprach: Mein Fuß ist gestrauchelt, so hielt mich, HERR, deine Gnade.

Psalm 94,18

„Wenn ich sprach: Mein Fuß ist gestrauchelt, so hielt mich, HERR, deine Gnade“, Psalm 94,18

Die Aussage dieser Losung erinnert mich an eine sehr persönliche Erfahrung: Am Anfang dieses Jahres stand ich kurz vor einem Herzinfarkt, ohne es direkt zu wissen. Da habe ich es ganz bewegend erlebt, wie Gottes Gnade mich gehalten, ja errettet hat.

Nun könnte ich fragen: Braucht jemand, bei dem alles glatt läuft, alles gut geht, solch ein Wort? Sollte es bei Ihnen heute so sein, dann danken Sie Gott und bitten Sie ihn um seine gnädige Führung weiterhin. Trotzdem sollten Sie beachten, was in einer Notlage zu tun ist, wenn etwas schief läuft.

Das hatte ich nämlich damals nicht recht im Blick. Ich plagte mich mit der Atemnot in der Kälte. Doch ich dachte: Bis zum vereinbarten Arzttermin demnächst schaffe ich das schon selber. In der Wärme ging es mir ja gut. Im Grunde wollte ich mit dem Psalmbeter nicht sprechen: Mein Fuß ist gestrauchelt. Ich brauche Hilfe, sofort.

Ist das nicht oft so bei uns? Da läuft etwas deutlich schlecht oder schief. Aber wir sagen uns: Das schaffe ich schon. Das kriege ich schon hin. Es fällt uns so schwer zu bekennen und zu sagen: Ich bin am Ende. Ich weiß nicht weiter. Ich brauche Hilfe. Der Stolz oder Eigensinn verschließt uns den Mund.

Mit seinem Wort will der Psalmbeter und durch ihn Gott selber uns helfen zu sagen: Ich bin gestrauchelt. Ich bin auf die Nase gefallen.

Das ist ja keine Schande. Da werde ich endlich ehrlich, wahrhaftig. Und da, genau da setzt Gottes Gnade an, setzt sie ein: Wenn ich sprach: „Mein Fuß ist gestrauchelt, wenn ich dachte, es ist um mich geschehen, da hielt mich, HERR, deine Gnade.“

So war es auch bei mir, damals im Januar. Als ich schließlich auf dem Untersuchungsbett lag, fand der Arzt mit Hilfe des Herzkatheders eine Ader an der Herzvorderwand, die war an einer Stelle zu einem dünnen Faden zusammengegangen. Er sagte: „So kann ich Sie nicht nach Hause schicken. Da droht jederzeit ein Infarkt. Soll ich die Stelle gleich aufdehnen?“ Ich bejahte dankbar und tief erleichtert und machte die Erfahrung: „So hielt mich, HERR, deine Gnade.“

Aus all dem möchte ich neu etwas lernen und an Sie weitergeben: Es ist einfach töricht zu denken: In der Not, die mir zu schaffen macht, bei den Problemen, die mich bedrängen, muss ich alleine zurechtkommen, so lange wie möglich. Als Christen wissen wir doch, dass Jesus Christus es ganz ernst meint, wenn er sagt: Ich bin gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist, was am Ende ist. Er will doch helfen. Er kann doch helfen. Er ist der gnädige Herr und Gott.

Darum soll diese Losung keine Erfahrung aus der Vergangenheit bleiben: Wenn ich sprach: „Mein Fuß ist gestrauchelt, so hielt mich, HERR, deine Gnade.“ Ich will seine Hilfe und Gnade auch heute und morgen umgehend in Anspruch nehmen und lade Sie dazu ein. Denn es gilt:

„All Morgen ist ganz frisch und neu des Herren Gnad und große Treu; sie hat kein End den langen Tag, drauf jeder sich verlassen mag.“

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.