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/ Wort zum Tag

Gott schafft Recht

Detlef Garbers über Lukas 18,7

Sollte Gott nicht Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen?

Lukas 18,7

„Weltweit leiden die Christen an Verfolgung. Dass wir in Deutschland keine Verfolgung erleiden, ist die Ausnahme der Regel“. Diese Worte von Gerhard Maier, dem ehemaligen Landesbischof der württembergischen Kirche, haben sich bei mir tief eingeprägt.

Dass Christen verfolgt, benachteiligt und ausgegrenzt werden, ist die Regel. Das war schon immer so - damals und heute. Später wurde mir dann bewusst, dass alle Bücher und Briefe des Neuen Testaments in einer Zeit geschrieben wurden, in der die Nachfolger von Jesus um ihres Glaubens willen verfolgt wurden. Und wenn Christen inhaftiert und verfolgt werden, dann beten sie. Dieses Beten geht in ein leidenschaftliches Flehen über. Ein Beispiel aus der Apostelgeschichte: Als der Apostel Jakobus durch Herodes getötet worden war und Petrus in Haft saß, da hat die Gemeinde sich zum Beten versammelt und die ganze Nacht gebetet. So wie es auch  im Lukasevangelium angedeutet wird:„Sollte Gott nicht Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen?“ Wenn Christen wegen ihres Glaubens Unrecht geschieht und ihnen Gewalt angetan wird, kommt die Gemeinde Jesu zusammen und fleht zu Gott. „Im letzten Jahrhundert sind in der Zeit der Sowjetunion Millionen von Menschen umgekommen. Darunter viele Christen, die sich zu Jesus bekannten. Der Holländer Bruder Andrew hat sich dieser Not angenommen. Das von ihm gegründete und mittlerweile weltbekannte Werk „Open Doors“ will vor allem eins, die weltweite Gemeinde Jesu daran erinnern, an die Verfolgten im Gebet zu denken.

Oder ich denke an die Stadt Smyrna, das ist die heutige Stadt Izmir an der Westküste der Türkei. Im Jahr 170 erlebte dort der Bischof Polykarp den Märtyrertod. Unter dem römischer Herrscher Mark Aurel wütete eine heftige Verfolgung. Briefe aus dieser Zeit berichten von grausamen Vorgängen. Bevor Polykarp auf dem Scheiterhaufen starb, wurde dem alten Bischof noch gewährt zu beten. Der Kirchenschreiber Euseb beschreibt, dass dieses flehentliche Gebet die umstehenden tief berührt und erschüttert hat. Als man ihn zwingen wollte, Christus zu lästern, da antwortete er mit den Worten: „Schon 86 Jahre diene ich ihm, und er hat mir kein Leid getan. Wie kann ich meinen König, der mich erlöst hat, lästern?“

Im Jahr 2007 wurden in der heutigen Türkei drei Christen auf grausame Weise gefoltert. Einer von ihnen stammte aus der Hafenstadt Izmir. Da ich in der Zeit selber in der Türkei gelebt habe, habe ich es noch lebhaft vor Augen. Wie wir und weltweit leidenschaftlich für die türkischen Christen gebetet haben.

Seit Oktober 2016 wird ein amerikanischer Pastor, der seit über 23 Jahren in der Türkei lebt, in Haft gehalten. In der Stadt Izmir hat er eine Gemeinde geleitet. Er wird verdächtigt, Verbindungen zu einer terroristischen Gruppe zu haben. Dieser Vorwurf ist nichts Neues in einem Land, in dem Christen generell als Bedrohungen für die Gesellschaft gesehen werden. Je nach politischer Entwicklung kann ihm die schwerste Strafe auferlegt werden. Seine Lage, lässt mich und andere nicht kalt. Beten doch auch Sie, lieber Hörerinnen, lieber Hörer, für den amerikanischen Pastor, seine Frau und deren Kinder. Möge Gott auch dieser Familie Recht schaffen.

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