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Gott erkennen

Jörg Dechert über 2. Mose 33,18.

Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater und es genügt uns. Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch und du kennst mich nicht, Philippus?

Johannes 14,8–9

Lass mich deine Herrlichkeit sehen!

2. Mose 33,18

„Du hast drei Wünsche frei…“ – in wie vielen Märchenerzählungen taucht dieses Motiv auf! Die jeweilige Hauptfigur der Geschichte begegnet im Märchen einer guten Fee, die ihm dieses verlockende Angebot macht: Du hast drei Wünsche frei. Das führt dann oft dazu, dass sich die Hauptfigur des Märchens überlegen muss, was ihm wichtig ist. Ein halbes Königreich? Genug zu essen bis ans Lebensende? Glück?

Was würden Sie sich eigentlich wünschen, wenn Sie drei Wünsche frei hätten? Ich glaube, die meisten Menschen würden etwas Zeit brauchen, um darauf zu antworten. Um dann ziemlich treffsicher sagen können, was ihnen wirklich ist im Leben.

Eine der Hauptfiguren des Alten Testaments stand einmal tatsächlich vor einer ähnlichen Situation – Mose. Keine Märchenfigur, sondern ehemaliger Prinz, Mörder und Schafhirte. Von Gott dazu auserkoren, das Volk Israel auf dem Weg ins gelobte Land zu führen. Was für ein Abenteuer!

Mittendrin beginnt Mose ein interessantes Gespräch mit Gott. Das kam wohl öfter vor, nicht umsonst heißt es an einer Stelle: „Gott redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet.“

Mose spricht also mit Gott über die riesige Aufgabe, ein Volk in die Freiheit zu führen, das seit 400 Jahren nichts anderes kannte als Sklaverei. Eine Situation, in der Mose Gott nun konkret um Hilfe bittet. Schauen wir uns das näher an, im 2. Buch Mose, Kapitel 33. Worum bittet Mose Gott? Was sind seine Wünsche?

Der erste Wunsch steht in Vers 13: „Lass mich deinen Weg wissen!“ Eine vernünftige Bitte, finde ich. Wenn ich ein Volk in ein Land führen soll, das Gott ihm versprochen hat, dann sollte mir Gott besser auch den Weg zeigen, den ich gehen soll.

Der zweite Wunsch kommt in Vers 16: „Geh mit uns, Gott!“ Auch das ist ein sehr nachvollziehbarer Wunsch. Mose ist sich anscheinend sehr bewusst, wie herausfordernd seine Aufgabe ist. Den Weg von Gott zu erfahren, ist schon mal gut. Noch besser aber, wenn Gott die Reise begleitet und bei ihm ist!

Und dann kommt schließlich der dritte Wunsch, in Vers 18: Lass mich deine Herrlichkeit sehen!

Damit meint Moses: Gott, zeig mir, wer du wirklich bist. Zeig mir, wie groß deine Kraft ist, deine Weisheit, wie unbegrenzt deine Möglichkeiten, wie unerschöpflich deine Gnade und Güte!

Das sind die drei Wünsche von Mose: Gott, zeig mir deinen Weg! Gott, geh an meiner Seite! Gott, zeig mir, wer du wirklich bist!

Gott hat alle drei Wünsche beantwortet, auch den dritten, tiefgreifendsten. Und wissen Sie, was ich daran wirklich atemberaubend finde? Dass Gott das heute noch tut, auch wenn Sie und ich vor anderen Herausforderungen stehen, als Völker aus der Sklaverei ins gelobte Land zu führen.

Was auch immer vor Ihnen liegt – lassen Sie uns anfangen, so zu beten, wie Mose gebetet hat: Gott, zeig mir deinen Weg! Gott, geh an meiner Seite! Gott, zeig mir, wer du wirklich bist! Lass mich deine Herrlichkeit sehen!

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