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Göttliche Ordnungen akzeptieren

Walter Ulmer über 3. Mose 19,32

Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren.

3. Mose 19,32

„Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren“

 

Seit über 30 Jahren gehöre ich nun selbst zu dieser Gruppe der „Grauen Häupter“. So müsste ich mich eigentlich über eine solche Anordnung Gottes freuen. Aber geht es dabei wirklich nur um das ehren der Alten?

Wer den Abschnitt im 3. Buches Mose nachliest, entdeckt eine ganze Menge praktische Hinweise für den Alltag. Dabei geht es um Regeln zum Umgang miteinander inmitten einer Welt, die nach ganz anderen Maßstäben lebt. Doch das Volk Gottes soll „heilig sein, denn er ist heilig, der Herr unser Gott“(Vers 2).

Unter den praktischen Hinweisen im 3. Buch Mose findet sich auch der bekannte Satz: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Vers 18). Auffallend ist außerdem die in diesem Kapitel 16 mal wiederholte Aussage: „ich bin der Herr“. Es geht also tatsächlich erst in zweiter Linie um das „ehren der Alten“. Das Wichtigste ist, dass in meinem Leben das sichtbar wird, dass der Gott, der sich uns in Jesus Christus offenbart hat, mein Herr ist. In der Praxis des Alltags soll sich das zeigen und nicht nur in frommen Sprüchen.

Der Schlüssel zum Verständnis unseres Verses kommt mir in einem Satz des Apostels Johannes entgegen. Er sagt: „Wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, der kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht“(1. Johannes 4,20). Übersetzt auf unsere Tageslosung heißt das: „Wie kannst du Gott ehren, wenn du dem dir höher Gestellten die Anerkennung und den Gehorsam verweigerst?

Zur Zeit des Alten Testaments gab es die sogenannten Patriarchen (Abraham, Isaak, Jakob). Sie hatten als Väter einer großen Familie eine herausragende Stellung, die viel Respekt verlangte. Das zu tun, was der „Übervater“ wollte war selbstverständlich. Übertragen wir dieses Bild auf den Bibelvers: „Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren.“

Zu tun, was Gott, der Unsichtbare, von uns erwartet, ist nicht nur eine Gefälligkeit ihm gegenüber, sondern unsere Pflicht. Er hat das Recht zu bestimmen, wo es in unserem Leben lang geht. Deshalb wird unserem Leitsatz im biblischen Text auch hinzugefügt: „Ich bin der Herr“.

Wenn ich es recht verstehe, dann möchte unsere Tageslosung uns helfen, göttliche Ordnungen zu akzeptieren: „Gott ist das Größte, das Schönste und Beste“ so fasst es Paul Gerhardt in Worte. Auf ihn zu hören und seinen Anweisungen folgen gehört zu einem christlichen Lebensstil.

So wie früher das Wort der „Patriarchen“ galt, dem jeder in der Familie zu gehorchen hatte, so sollen wir dem Wort unseres „unsichtbaren“ Gottes Folge leisten. Ob wir als „graue Häupter“ dieser Vorbildfunktion gerecht werden, ist eine andere Sache. Jedenfalls ist das unsere von Gott gegebene Aufgabe.

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