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/ Wort zum Tag

Gedanken zur Tageslosung

Der HERR wird seinen Engel vor dir her senden.

1. Mose 24,7

Wer möchte das nicht, dass ein Engel Gottes ihm vorangeht? Dass ein Engel Gottes den Weg ebnet und bewahrt? Wer möchte das nicht, dass solch ein Begleiter Gottes unser Leben schützt und Gelingen schenkt? Die heutige Tageslosung sagt genau das zu. „Der Herr wird seinen Engel vor dir her senden“, heißt es in 1. Mose 24,7.

Diese Zusage gibt Abraham, der Stammvater Israels, seinem Knecht mit auf den Weg. Abraham schickt seinen Knecht los, um für seinen Sohn Isaak eine Ehefrau zu suchen. Vor etwa 4000 Jahren schickt Abraham seinen Knecht auf eine lange und gefahrvolle Reise. Abraham war dem Auftrag Gottes gefolgt. Er hatte den Verheißungen Gottes vertraut. Er hatte seine Heimat verlassen und war aus der Stadt Haran in der heutigen Türkei bis in das von Gott verheißene Land Kanaan gezogen. Abraham war der Zusage Gottes gefolgt: „Ich will dich segnen. … In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.“ (1. Mose 12,2+3)

Abraham hatte Segen erfahren. Ihm wurden Söhne geboren: Ismael, Isaak, der Sohn der Verheißung. Abraham hatte Segen erfahren. Er war wohlhabend geworden. Nun war er alt und es galt, die wichtigsten Dinge im Leben noch zu regeln. Vor allem Issak brauchte eine Frau. Deshalb schickt Abraham seinen Knecht los. Er will nicht, dass Issak mit einer Kanaanäerin verheiratet wird. Deshalb schickt er seinen Knecht zu seinen Verwandten. Sie leben immer noch in Haran. Bei ihnen, in der fernen Heimat, soll der Knecht Abrahams um eine Frau für Isaak werben.

Der Knecht hat Einwände: „Wenn das Mädchen nicht mit mir kommen will, in das ja auch für sie so ferne Land Kanaan? Was soll ich denn machen? Soll ich dann deinen Sohn Issak zurückbringen in das Land, das du verlassen hast, weil du Gott vertrautest? „Auf keinen Fall!“ antwortet Abraham. „Auf keinen Fall!“ „Der Herr wird seinen Engel vor dir her senden.“ Übertragen heißt das: „Gott wird dich beschützen. Er wird zu deiner Reise das Gelingen schenken.“

Wer möchte nicht, dass ein Engel Gottes an diesem Tag vor ihm hergeht? Dass sein Weg geschützt und geebnet wird? Dass sein Tagwerk und überhaupt das ganze Leben gelingt?

Ich habe das in meiner eigenen Familiengeschichte erlebt, dass Gott Bewahrung schenkt; dass er Engel beauftragt den Weg zu ebnen; dass Gott durch Engel Gelingen schenkt.

Ich bin als Flüchtlingskind nach dem 2. Weltkrieg in der Nähe von Hannover geboren. Meine Mutter, ihre Schwester und meine Oma flüchteten Anfang 1945 über das zugefrorene Haff aus Ostpreußen. Hungrig, abgehärmt nach unzähligen Gefahren wurden sie nach Ende des 2. Weltkrieges bei einem Bauern in der Nähe von Bückeburg zwangseingewiesen. Meine Oma hat es uns Kindern immer wieder erzählt, wie dankbar sie war, dass sie gerade bei diesem Bauern unterkommen durfte. Sie und ihre Kinder wurden – trotz Zwangseinweisung – freundlich aufgenommen. Sie durften sich erholen und konnten dann auf dem Hof mitarbeiten. „Das waren richtige Engel für uns“, hat meine Oma oft gesagt. 

Der Knecht Abrahams reist auf seiner Brautwerbung für Isaak durch die Gebiete des heutigen Libanons, des heutigen Syriens bis in die heutige Türkei. Heute kommen Flüchtlinge aus diesen Kriegsgebieten zu uns nach Deutschland. Werden sie hier – so wie meine Familie – Engel Gottes erleben? Gilt auch ihnen das Wort, das uns heute als Verheißung Gottes zugesagt ist: „Der Herr wird seinen Engel vor dir her senden.“ Ich jedenfalls will das Meine dazutun, dass diese Flüchtlingen einmal sagen können: „Das waren richtige Engel für uns.“

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