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/ Wort zum Tag

Gedanken zur Tageslosung

Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen! Denn der HERR ist ein großer Gott.

Psalm 95,2–3

Bald beginnt das Jahr der Dankbarkeit. Das ist gut. Denn es gibt viel zu bedenken. Und viel Grund uns zu bedanken. Bei Menschen und bei Gott. Daran können wir einander ein ganzes Jahr lang erinnern. Ich freue mich darauf. Der Losungsvers für heute passt dazu:

Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen! Denn der Herr ist ein großer Gott. (Psalm 95, 2-3)

Aber ich kann mir vorstellen, dass mancher von Ihnen gequält das Gesicht verzieht. Denn ihm ist so gar nicht zum Danken zumute. Und ich geb‘s gern zu: Mir fällt das manchmal auch ausgesprochen schwer. Zu vieles ist doch nicht so, wie ich es gern hätte. Manchmal gibt’s doch so gar nichts zum Danken, oder? Wenn du den geliebten Menschen hergeben musst. Wenn du scheiterst im Studium, im Beruf, in deiner Ehe. Wenn du krank wirst und nichts mehr auf die Reihe bekommst. Wenn der Körper streikt. Oder die Seele.

Es ist ein Geheimnis: Wer Gott dankt, selbst wenn es nichts zu danken gibt, wendet den Blick. Weg von dem, was nicht ist, hin zu dem, was ist. Ich kann danken, dass Gott da ist. Nah ist. Dass er mitgeht. Mitleidet. Und dass mich auch das, was mir so gar nicht gefällt, weiterbringt auf meinem Weg. Dass ich vielleicht eines fernen Tages auch auf diesen schweren Wegabschnitt dankbar zurückblicken werde. Weil ich sehe, dass mich seine gnädige Hand gehalten und getragen und geleitet hat.

Über unseren Wegen leuchtet ja eine schier unfassbare Wahrheit: Gott, der Ewige, teilt unsere Zeit. Gott, der Vollkommene, teilt unsere Unvollkommenheit. Gott das Glück, teilt unser Unglück, unsere Verzweiflung, unsere Schwermut, unsere Trauer. In Jesus zieht Gott sich unser Unglück an, macht sich unsere Traurigkeit zu eigen.

Eine junge Frau hat sich einmal bei ihrem Vater über ihr schweres Leben beklagt. Der hat zugehört und nichts gesagt. Stattdessen ist er mit ihr in die Küche gegangen. Dort hat er dann drei Töpfe mit Wasser auf den Herd gesetzt. In den ersten hat er einen Bund Möhren gelegt, in den zweiten ein paar Eier, in den dritten eine Handvoll Kaffeebohnen.

Zwanzig Minuten später nahm er die Töpfe vom Herd und legte die Möhren in eine Schüssel und die Eier auf einen Teller. Aus dem dritten goss er braunen Kaffee in eine Tasse.

Die Möhren, erst hart und holzig, waren weich geworden. Die Eier, erst zart und zerbrechlich, waren nun fest und widerstandsfähig. Die Kaffeebohnen hatten sich selbst kaum verändert, aber das Wasser. „Was bist du?“, fragte der Vater seine Tochter verschmitzt. „Eine Möhre, ein Ei oder eine Kaffeebohne?“

Und dann erklärte er ihr, was das alles mit ihrer schweren Situation zu tun hatte. „Der eine wird durch schwere Lebensphasen weich, wird offen für Gottes Gnade und seine Barmherzigkeit, offen auch für andere Menschen. Lernt, gnädiger und barmherziger mit ihnen umzugehen. Und mit sich selbst. Ein anderer wird durch schwere Lebensphasen krisenfest, lernt Treue und Ausdauer, wird vielleicht sogar einer, der anderen Halt geben kann. Und ein dritter geht durch solche Phasen scheinbar unbeeinflusst und unerschüttert. Aber er verändert seine Umgebung. So kannst du auch für schwere Lebenslagen dankbar sein.“

Also, hören wir’s. Befolgen wir’s. Lasst uns mit Danken vor sein Angesicht kommen und mit Psalmen ihm jauchzen! Denn der Herr ist ein großer Gott. 

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