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/ Wort zum Tag

Euer Herz erschrecke nicht!

Peter Dan über Johannes 14,1

Sei nicht ferne von mir, denn Angst ist nahe; denn es ist hier kein Helfer.

Psalm 22,12

Christus spricht: Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!

Johannes 14,1

Gerade ruft eine Frau an. Sie muss es einfach jemandem sagen und bittet, dafür zu beten. Es ging eigentlich in kleinen Schritten wieder aufwärts mit ihrem Mann seit seiner Operation, aber jetzt… Sie ist verunsichert, hat große Angst. Was soll sie tun? Was kann sie überhaupt tun?

Ich kann sie gut verstehen. Es gibt immer wieder solche Momente, fast bei jedem von uns. Konflikte oder Krankheiten, in denen wir machtlos, hilflos sind. Persönliche oder berufliche Entwicklungen, die uns erschrecken, die Angst bereiten, die dann auch Zweifel an Gott und dem Leben in uns wecken. Oder Dinge mit den eigenen Kindern, in denen wir einfach nicht weiter wissen. Die uns nicht schlafen lassen und unsere Gedanken den ganzen Tag über unruhig durchstreifen.

Da tut es gut, das Jesus-Wort aus dem im Johannesevangelium Kapitel 14 für sich ganz persönlich zu hören: „Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!“ Ganz besonders, wenn wir uns den Zusammenhang dieses Wortes einmal vor Augen führen. Es stammt aus den Abschiedsreden von Jesus, ein Wort an seine Jünger, aber auch an seine späteren Nachfolger gerichtet, Männer wie Frauen, bis heute.

Warum? Weil das Leben nicht nur Schönes bietet. Weil Sie und mich manches auch ganz schön hart angehen kann. So wie die Jünger damals. Nur wenige Stunden, nachdem sie diese Worte gehört hatten, wurde Jesus verhaftet. All ihre Hoffnungen und Träume schienen sich in Luft aufzulösen. Alle wunderbaren Stunden und Erlebnisse mit ihm wurden durch das harte Ende überschattet. Und vieles davon wurde durch durch die Verurteilung und Hinrichtung ja auch in Frage gestellt.. Sind wir einer Illusion, einem Traum aufgesessen? Ist Gott vielleicht doch nicht an uns interessiert? Haben wir auf den Falschen gesetzt? Oder haben wir es einfach nicht verdient, dass Gott uns hilft? Haben wir ihn zu sehr enttäuscht?

Diese Gedanken kommen nicht nur den Jüngern damals, sondern jedem, der nicht mehr weiter weiß. Der sich machtlos, hilflos erlebt.

Behutsam, aber ohne es zu beschönigen, hat Jesus seine Jünger auf diese Momente vorbereitet. Übrigens auch darauf, dass nicht hier in dieser Welt nicht immer alles gut ausgeht. Auch wenn wir beten.

Jesus musste tatsächlich leiden und sterben. Aber ebenso wollte er, dass seine Kraft mitten in der Angst und Not eine ganz andere Wirklichkeit und Perspektive eröffnet.

Mir steht da diese eindrückliche Szene aus einem Film über Dietrich Bonhoeffer vor Augen. Dessen Ankläger begleitet ihn zur Hinrichtung in den Innenhof des Gefängnisses, will ihn nochmals demütigen. Er lässt den zum Tode Verurteilten Bonhoeffer dann noch alle Kleider ausziehen, zum Zeichen, dass er nun wirklich keine Hoffnung und Hilfe mehr hat. Da bleibt Bonhoeffer kurz stehen, schaut auf den Galgen, schaut darüber hinaus und sagt: „Dies ist das Ende, für mich der Beginn des Lebens.“

Jedem wird sofort die Vieldeutigkeit dieser Ansage und die Tiefe des Glaubens deutlich. Wir wissen heute, dass das damalige Regime nicht mehr lange existiert hat. Aber es wäre eine hoffnungslose Wahrheit, wenn wir nicht glauben könnten, dass Jesus auch den Tod besiegt hat und uns Wohnungen bei sich im Himmel bereitet hat, wie es dann weiter in unserem Bibelabschnitt steht.

Ich habe es schon oft erlebt, dass Gott Wunder bewirkt hat, auch bei Kranken, oder auf ganz eigene Art Menschen aus schwierigen Situationen befreit hat. Umso mehr gilt dieses Jesus-Wort heute für mich, für Sie: Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! 

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