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Ein österlicher Lebensstil

Heinz-Günther Brinken über Epheser 2,10

Wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.

Epheser 2,10

Gott hat alles für uns getan. Jetzt sind wir dran. Der Freiraum für ein gelingendes Leben ist schon längst vorhanden. Wir müssen ihn nur betreten und darin unser Leben nach den Maßstäben von Jesus Christus leben. So verstehe ich den Satz  aus Epheser 2: Wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen.

Ein Lebensstil der guten Taten, so sieht er aus: Wir praktizieren das Gebot der Nächstenliebe. Dabei haben wir uns und andere gegenseitig im Blick. Was brauchen die anderen und was können sie von uns erwarten? Was habe ich, womit ich anderen Gutes tun kann? Das kann geschehen durch finanzielle oder materielle Hilfen. Oder wir machen einen Besuch, beten für konkrete Anliegen und haben ein freundliches Wort. Diese  liebevolle Zuwendung gilt für alle Bereiche unseres Lebens.

Und gleichzeitig ist das, was wir sind und tun, Gottes Handeln. Er hat uns durch Jesus Christus dazu geschaffen, das zu tun, was gut und richtig ist. Gott hat alles, was wir tun sollen, vorbereitet. An uns ist es nun, das Vorbereitete auszuführen. Aber was hat dieser Lebensstil mit Ostern zu tun?

Nun, Christen sind schon heute auferweckte und aufgeweckte Menschen. So steht es sinngemäß vorher in Epheser 2. Auferweckung vom Tod geschieht schon mitten in diesem Leben. Das Ziel ist  die endgültige Zukunft nach unserem irdischen Tod, welche Gott schenkt. Durch das Geschehen an Ostern hat Gott uns einen neuen Status gegeben. In Vers 8 wurde dazu notiert: „… aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben, … Gottes Gabe ist es.“

Das ist hier geschrieben als Tatsache und nicht als Wunsch oder Vermutung. Der Status, der Zustand ist mit dem Wort „selig“ wiedergegeben. Viele kennen das eher als gefühlte Sache, als glückselig und damit emotional. Und was Gott uns ermöglicht, kann uns ja auch emotional anrühren: Ich freue mich total darüber, dass ich in dieser dreifachen Liebesbeziehung zu Gott dem Vater, Jesus Christus und dem Heiligen Geist leben kann. Das alles ist mit selig gemeint. Das Wort lässt sich  kaum übersetzen und erst recht nicht  hilfsweise durch ein anderes Wort ersetzen, zum  Beispiel „glücklich“. Bei dem Wort glücklich kommt noch ein anderer Klang rein, sei es eine Art Zufall, oder ein Glückgefühl. Tatsächlich geht es in erster Linie nicht darum, was wir fühlen, sondern was Gott für uns getan hat. In zweiter Linie natürlich kann das Gefühl dazu kommen.

Das ist der Glaube, der wirklich hält, der Glaube lässt uns zum Beispiel sagen, was Hanns Dieter Hüsch bekannte: „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“. Dieser Glaube strahlt aus und wird aktiv. Und die anfangs genannten guten Werke sind dann die Folge. Wenn wir also lesen: aus Gnade seid ihr selig geworden, dann ist das keine gedankliche  Spielerei. Es ist der Versuch, mit den Begrenzungen menschlicher Sprache zu sagen: Gott hat uns durch Jesus Christus im Heiligen Geist in eine neu Lage versetzt: Ich gehöre zu Gott. Dietrich Bonhoeffer formulierte es einmal so: „Wer ich auch bin, du kennst mich. Dein bin ich, o Gott!“.

Ergebnis: Wir können die Worte des Evangeliums und die Wege des Lebens, die unseren Glauben weckten, nur geschenkt bekommen. Mit Gottes Hilfe können wir von einem inneren Feuer neu erfasst ans Werk gehen. Dann gibt es mitten im Alltag die österlichen Zeichen der Hoffnung und Zuversicht.

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