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Ein Brief an Paulus

Alexander Nussbaumer über 2. Korinther 4,8–9.

In allem sind wir bedrängt, aber nicht in die Enge getrieben, ratlos, aber nicht verzweifelt, verfolgt, aber nicht verlassen, zu Boden geworfen, aber nicht am Boden zerstört.

2. Korinther 4,8–9

Du bist mein Schutz und meine Zuflucht, mein Heiland, der du mir hilfst vor Gewalt.

2. Samuel 22,3

Die heutige Tageslosung hat mich dazu geführt, einen Brief zu schreiben. Einen Brief an den Apostel Paulus. Er lautet so:

Lieber Paulus,

Ich staune immer wieder über dich. Du bist einer der Menschen deiner Zeit, über den wir heute am meisten wissen. Von vielen Kaisern und Feldherren gibt es heute nur noch stolze Statuen und Büsten. Wir kennen vielleicht noch die Kriege, die sie geführt und die Intrigen, die sie erlebt haben. Von dir, Paulus, gibt es keine Fundstücke. Wir wissen nicht, wie du ausgesehen hast. Für mich siehst du so aus, wie du auf den meisten Gemälden dargestellt wirst: mit Bart, Glatze, einem dicken Buch im Arm und einem ernsthaften Blick. Länder hast du keine erobert. Aber du hast Menschen überzeugt von der Frohen Botschaft deines Herrn, Jesus Christus. Dies nicht mit einer großartigen Rhetorik, wie du das selber zugegeben hast. Du hast auf die Wirkung des Heiligen Geistes vertraut. Das wissen wir durch deine Briefe und die Apostelgeschichte.

Beim Lesen dieser Schriften wird klar, wie mühsam dein Leben war. Wir lesen davon, wie du fast zu Tode gesteinigt wurdest oder wie du einen Schiffbruch erlitten hast. Heute habe ich einen Satz aus deinem zweiten Brief an die Korinther gelesen. Du schreibst davon, wie die Christen in Korinth oft „bedrängt, ratlos, verfolgt und zu Boden geworfen“ waren. Da schimmert auch deine schwierige Biografie durch. Was du erlebt hast, mussten teilweise auch die von dir gewonnenen Nachfolger deines Herrn erleiden.

Auch ich blicke auf manche Lebenslage zurück, in denen ich in Bedrängnis war, keinen Rat mehr fand, von meiner gewohnten Stelle verjagt oder zu Boden geschubst wurde. Im Vergleich zu dir war das harmlos. Du, lieber Paulus, hast das alles freiwillig auf dich genommen, um Zeuge für Jesus sein zu können. Du hättest ohne weiteres in deiner Komfortzone bleiben und ein ruhiges Leben als angesehener Pharisäer führen können. Aber die Begegnung mit dem auferstandenen Jesus hat dich dermaßen umgehauen, dass du das bisherige Leben als Dreck erachtet hast. Du bist aufgestanden und hast ein ganz anderes Leben begonnen.

Das Tolle ist, dass du auf deinem schwierigen Weg nicht alleingelassen wurdest. Du hast den Beistand deines Meisters erfahren. Nach dem „bedrängt, ratlos, verfolgt und zu Boden geworfen“ schreibst du viermal ein ABER: „ABER nicht in die Enge getrieben, ABER nicht verzweifelt, ABER nicht verlassen, ABER nicht am Boden zerstört.“

Lieber Paulus, das gibt auch mir Kraft und Trost. Unser gemeinsamer Herr war ja zu deiner Zeit derselbe wie er es heute ist. Deshalb darf ich froh darauf vertrauen, dass ich in meinem Leben ähnliche Erfahrungen machen darf wie du. Dank SEINER Hilfe muss auch ich nicht verzweifeln, ich werde nicht verlassen und bleibe nicht am Boden zerstört liegen.

Durch Jesus mit dir verbunden, verbleibe ich – mit großer Hochachtung dir gegenüber –,

dein Alex Nussbaumer

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