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Du bist meine Stärke und Kraft

Hermann Decker über Jeremia 16,19.

HERR, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not!

Jeremia 16,19

Mit Jeremia wollte ich nicht tauschen. Obwohl er schon im Elternhaus Gottes Gebote lernte und danach lebte, war sein Lebensweg sehr schwer. In seinen jungen Jahren rief ihn Gott zum Propheten.  Er sollte seine  Mitmenschen auf die zunehmende Gottlosigkeit aufmerksam machen und ihnen Gottes Gericht verkündigen. Über 40 Jahre war er Bußprediger. Immer mehr erfüllte sich die Gerichtsbotschaft an Israel, die er anzusagen hatte. Doch seine Zuhörer ließen sich nicht zur Umkehr rufen. Der Bußruf des Propheten blieb ohne Folgen. Sein Predigtdienst war scheinbar vom Misserfolg geprägt.

Aber nicht nur das. Man hat Jeremia als Volksverräter gebrandmarkt. Seine Jugendfreunde in Anatot schämten sich seinetwegen und wollten ihn umbringen. Von einem Priester wurde er geschlagen und ins Gefängnis geworfen, für eine kurze Zeit sogar in eine Zisterne, in der er umkommen sollte.

Das alles ging auch an Jeremia nicht spurlos vorbei. Er kannte Zeiten, in denen er verzweifelt aufgeben wollte. „Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren bin; der Tag soll ungesegnet sein, an dem mich meine Mutter geboren hat!“   (Jer 20,14) –  rief er einmal aus.

Und trotzdem hielt er ein halbes Jahrhundert durch und blieb seinem Auftrag treu. Was hat ihn 40 Jahre so standhaft sein lassen? Jeremia war ein Hörender. Er achtete auf das, was Gott ihm bei seiner Berufung befahl: „Sage nicht: »Ich bin zu jung«, sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete“. (Jer 1,7) Jeremia war ein Betender. Er blieb im Zwiegespräch mit seinem Herrn. Er bekennt: „Herr, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not“. (Jer. 16, 19)

Wir sind keine Jeremias. Trotzdem bleiben auch uns stürmische Zeiten nicht erspart. Da endet eine Urlaubsreise - bedingt durch einen Verkehrsunfall -  im Krankenhaus. Da machen Beziehungsprobleme mit heranwachsenden Kindern oder in der Ehe aus einer heilen Welt ein großes Chaos. Viele leiden im Schulalltag oder im Berufsleben unter Mobbing oder sind mit wirtschaftlichen Problemen konfrontiert. 

Was  immer auch die Anlässe sein mögen, die uns aus der Ruhe bringen. Je stürmischer es in uns und um uns wird, desto mehr brauchen wir Halt. Jeremia hat die Erfahrung gemacht: „Der Herr ist meine Stärke und Kraft“.

Manchmal werden wir von solchen Ereignissen wie bei einem Gewittersturm überrascht. Wie gut, wenn der Wanderer dann eine Hütte findet. Jeremia bekennt: „Herr, du bist meine Zuflucht in der Not“.

Der Gott Jeremias ist in Jesus Christus unser Vater geworden. Mit allen Sorgen, die uns umtreiben, dürfen wir im Gebet zu ihm kommen und auf die Zusagen in seinem Wort hören. Bei ihm finden wir Zuflucht in der Not. Er schenkt uns mitten im Sturm Ruhe und Geborgenheit.

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