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Das Geringe vor der Welt hat Gott erwählt

Jochen Eber über 1. Korinther 1,28

Liebe Hörerin, lieber Hörer, vielleicht geht es Ihnen im Supermarkt genauso wie mir. Wenn ich Obst auswähle, dann schaue ich genau darauf, dass alles bestens aussieht. Die Zwetschgen sollen nicht grün sein, die Erdbeeren nicht matschig. Äpfel dürfen keine dunklen Flecken haben. Birnen müssen reif sein. Bei den Pfirsichen suche ich nur die raus, die richtig saftig und reif aussehen. Bananen dürfen nicht schwarz sein. Usw. usw. Bei allem will ich das Beste haben. Und hier gilt wie überall: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Wenn beim Discounter in der Gemüseabteilung nur noch grüne oder fleckige Tomaten in der Kiste liegen, dann waren andere schneller als ich. Pech gehabt. Die letzten Früchte lässt jeder liegen.

Die Äpfel im Supermarkt haben mir eine Predigt gehalten. Wenn wir Menschen uns einen Apfel aussuchen, dann soll er makellos sein. Eine Macke, und schon nehmen wir einen anderen. Von den richtig schlechten Äpfeln ganz zu schweigen.

Und dann dachte ich: wie anders ist das doch bei Jesus. Das Verachtete vor der Welt hat Gott erwählt! Bei Jesus ist es doch gerade umgekehrt wie bei uns Menschen. Er sucht das Geringe, das Verachtete, was sonst keinen interessiert. Paulus redet im Zusammenhang seines 1. Briefes an die Christen in Korinth davon, wie Menschen Christen wurden. „Schaut hin“, sagt er, „nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Angesehene sind berufen. Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache. Und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er zuschanden mache, was stark ist. Und das Geringe und Verachtete vor der Welt hat Gott erwählt, das, was nichts ist, damit er zunichte mache, was etwas ist“. So handelt Gott! Und nun folgt die Begründung, und das ist wichtig: „damit sich kein Mensch vor Gott rühme“.

Keiner soll sich rühmen können. Wem gehört der Ruhm; wen loben wir, wenn etwas gelingt? Natürlich den Urheber einer Sache. Wenn nun Reiche, Gebildete, Starke von Gott erwählt würden, dann würden sie sich diese Tat selbst zuschreiben. Menschen, die etwas sind und können, stehen in der Gefahr, sich selbst zu loben. Gerade das soll ausgeschlossen sein. Gott denkt anders als wir Menschen, die wir uns gerne an den Angesehenen in der Gesellschaft orientieren. Jesus kümmert sich nicht um die High Society, nicht um die Doktoren und Professoren. Ihn interessieren nicht die Neureichen und die Altreichen, nicht die Bürgermeister und Honoratioren, nicht die Jungen und die Schönen, die in unserer Gesellschaft bevorzugt werden. Gott dagegen schaut nach unten. Ihn kümmern die Leute, die nicht im Rampenlicht stehen. Die alten und die kranken, die schwachen und verzagten, die angefochtenen und von der Gesellschaft verachteten Menschen. Das ist Gottes Klientel. Wenn sie Christen werden, dann weiß Gott, dass sie sich das nicht selbst zuschreiben werden. Sondern sie werden Gott loben, der sie gerettet hat.

Gott hat seinen Sohn in die Welt geschickt, damit es für uns geringe und verachtenswerte Sünder eine Hoffnung gibt: Hoffnung auf ein ewiges Leben. Hoffnung für den vermackten, ja sogar verfaulten Apfel.

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