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Auf die Ewigkeit zuleben

Günter-Helmrich Lotz über Psalm 103,15.16.17

Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da. Die Gnade aber des Herrn währt von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Psalm 103,15–16.17

Meine Mutter ist 92 Jahre alt. Und wenn wir über die nächsten anstehenden familiären Ereignisse sprechen, hören wir von ihr immer öfter den Satz: „Wenn ich dann noch lebe“. Ihr wird immer mehr bewusst, dass ihre Lebenszeit begrenzt ist. Jeder Mensch muss einmal sterben. Das ist klar. Aber oft leben wir so als gelte das für alle anderen außer uns selbst.

Der Psalm 103 spricht in bildhafter Weise davon, wie flüchtig unser Leben ist. Ein Mensch ist in seinem Leben wie Gras, er blüht wie eine Blume auf dem Felde; wenn der Wind darüber geht, so ist sie nimmer da. Die Gnade aber des Herrn währt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Soweit Psalm 103.

Zwar sind wir kein Eintagsfliege. Aber viel mehr Zeit als einer Blume, die schnell verwelken kann, ist uns auf dieser Erde nicht vergönnt.

Übermorgen wünschen wir uns wieder ein frohes neues Jahr. Ein neues wird es, aber ob es auch ein frohes wird und ob es ein ganzes Jahr wird, wissen wir nicht.

Wie würde sich ihr Leben verändern, wenn sie wüssten, dass das nächste Jahr  ihr letztes ist? Wie viel stärker käme für sie die Ewigkeit in den Blick? Wie wichtig würden auf einmal bestimmte Menschen für sie? Welche Schwerpunkte und Pläne würden sich in ihrem Leben verändern? Wie viel Gewohntes würde sich dann als belanglos herausstellen? Wie viel mehr würden sie wertvolle Begegnungen schätzen. Wie viel größer wäre die Freude an der Schöpfung, der Musik?

Wahrscheinlich würden sie ihre Lebenszeit viel sinnvoller und konzentrierter ausschöpfen. Und als Christ, der den Auferstandenen Jesus Christus kennt, würden sie bewusster auf ihn zu leben.

Zum Glück wissen wir unseren Todestag nicht. Aber mit der Erinnerung an unsere Vergänglichkeit lädt die Bibel uns ein, uns darin zu üben, bewusst auf die Ewigkeit zuzuleben.

Ich erinnere mich als Kind, wie mein Onkel meine Mutter fragte, was der Sinn des Lebens sei. Ihre Antwort werde ich nie vergessen: Der Sinn des Lebens ist die Vorbereitung auf die Ewigkeit.

 Der Psalm 103 stellt unserer Vergänglichkeit die Gnade Gottes gegenüber. Der Tod ist unausweichlich, aber nicht allmächtig. Allmächtig ist Gott, der viel später seinen Sohn Jesus Christus auferweckt hat. Darin zeigt er uns seine unvergängliche Gnade. Dieser Jesus, der zunächst für unsere Sünde starb, eröffnet uns durch seine Vergebung und seine Auferstehung das Tor zur Ewigkeit. Dort wird er die persönlich erwarten, die sich ihm hier angeschlossen haben.

Die Vorbereitung auf die Ewigkeit besteht darin, Jesus nachzufolgen. Indem wir auf ein neues Jahr zugehen, mag uns vieles unwägbar erscheinen. Worauf kommt es dann an?

Wenn ich auf der Autobahn an einer Baustelle die Überholspur nutze, bekomme ich manchmal ein beklemmendes Gefühl. Hoffentlich streife ich nicht links die Begrenzungsmauer oder rechts den Laster. Dann schaue ich immer konzentriert geradeaus und bloß nicht zur Mauer oder zum Laster.

Gilt das nicht auch für unser Leben, wenn wir uns unsicher fühlen? Vor allem nach vorn auf das Ziel schauen. Die Fußspuren Jesu im Auge behalten und ihm weiter nachfolgen. Dann werden die Schatten der Vergänglichkeit überstrahlt vom Licht der Ewigkeit.

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