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Ach HERR, sei gnädig!

Horst Marquardt über Amos 7,2-3

Amos sprach: Ach HERR, sei gnädig! Wer soll Jakob wieder aufhelfen? Er ist ja so schwach. Da reute es den HERRN und er sprach: Wohlan, es soll nicht geschehen.

Amos 7,2–3

Gott hatte sich Israel zu seinem Volk erwählt. Er hatte Ordnungen gegeben, Gesetze erlassen und versprochen, dem Volk viel Gutes zu tun, wenn es bereit wäre, seine Ordnungen zu halten. Doch immer wieder gab es Kräfte in Israel, die meinten, es besser zu wissen als der lebendige Gott. Das war zum Beispiel so zur Zeit des Königs Jerobeam (787-747). In den 40 Jahren, die er regierte, gab es militärische Siege. Es schien also eine sehr erfolgreiche Zeit zu sein. Aber sehr glücklich waren die Menschen offensichtlich nicht.

In einer Beschreibung jener Zeit heißt es: „Der HERR sah den bitteren Jammer Israels an, dass sie allesamt dahin waren und kein Helfer in Israel war“ (2. Kön. 14,26). Damals rief Gott den Hirten Amos und beauftragte ihn, dem Volk zu sagen, dass es nichts Gutes zu erwarten hätte, wenn es weiter so drauflos leben würde. Amos sollte Missstände beim Namen nennen und vor Gottes Gericht warnen. Das Volk ließ sich aber nicht raten. Es beeindruckt, dass Amos sich trotzdem für die Bürger des Landes einsetzt. Er ruft Gott an mit den Worten: „Ach Herr HERR sei gnädig! Wer soll Jakob wieder aufhelfen? Er ist ja so schwach.“ Das Gericht steht vor der Tür. Amos weiß das. Dennoch appellierte er an Gottes Güte.

Wie soll man das verstehen? Bestraft der heilige Gott die Sünde nun oder lässt er Barmherzigkeit walten? Wie kann Gott das Gericht ansagen und zugleich von seinen Leuten erwarten, dass sie sich mit ihrer Fürbitte dem Gericht entgegen werfen? „Die Antwort kann nur lauten: Das gehört zu den Geheimnissen Gottes, vor denen unser Begreifen aufhört“, so sieht es Hellmuth Fey.

Ca. 2700 Jahre liegen zwischen dem damaligen Geschehen und unserer Zeit. Manches erinnert an damals. Leider nehmen Ablehnung und Auflehnung gegen Gott zu. Seine Gebote bleiben unbeachtet oder werden sogar missachtet. Müsste Gott nicht längst Gericht halten? Eigentlich schon, doch er ist so geduldig. Noch können wir ihn bitten, Gnade walten zu lassen.

Aus der Bibel wissen wir: „Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Tim. 2,4), der Wahrheit, dass Jesus Christus der einzige Helfer ist, der in jeder Lage, zu jeder Zeit, an jedem Ort helfen kann. Seine Hilfe, ist durch nichts zu überbieten. Dahinter steht eine unüberhörbare Einladung, sich mit dem Retter Jesus Christus zu verbinden. Jesus will davor bewahren, ins Gericht zu kommen. „Wer an ihn – an Jesus Christus – glaubt, kommt nicht ins Gericht heißt es im Johannesevangelium (Joh. 3,18). Wer heute bittet wie Amos zu seiner Zeit: „Ach Herr sei gnädig“ wird erhört werden. Jesus wird alle vor dem Gericht bewahren, die sich ihm anvertraut haben, ihm ihre Schuld bekannten und seine Vergebung empfingen.

Mancher fragt : Was kommt nach dem Sterben? Wo werde ich die Ewigkeit verbringen? Gott gibt uns mit auf den Weg: Wir enden in der Geborgenheit des Friedenskönigs Jesus Christus oder im Gericht. Die Rede vom Gericht wird nicht gern gehört. Viele würden dieses Thema gern ausklammern. Das hilft aber nicht. Wir müssen bewusst in die Zukunft gehen. Amos setzte sich damals für sein Volk ein. Dabei ging es nur um den Verlust der Freiheit und irdischer Werte. Für uns geht es um die Ewigkeit.

Ich will es allen Menschen sagen, die ich erreichen kann: Jesus Christus kennt dich. Er möchte Dein Bestes, jetzt in der Zeit und in Ewigkeit. Die Frage, warum Gott nicht schon längst eingegriffen hat, hat Christen schon immer beschäftigt. Ungeduldig wollten und wollen sie wissen: Wie lange muss noch gewartet werden? Machen wir uns nicht etwas vor? So wurde sogar schon gefragt, als Petrus Aposteldienste tat. Seine Antwort: Gott kann sein Versprechen jederzeit einlösen. Aber er hat Geduld… Er will nicht, dass auch nur einer verloren geht. Jeder soll Gelegenheit haben, vom falschen Weg umzukehren“ (2. Petr. 3,9).

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