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Die Hoffnung stirbt zuletzt

Günter-Helmrich Lotz über Hebräer 6,12.

Tut es denen gleich, die durch Glauben und Geduld die Verheißungen erben.

Hebräer 6,12

Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt der Volksmund. Kann die Hoffnung nicht auch schon vorher sterben? Bei Abraham wäre es mehr als verständlich gewesen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wer hätte dem fast hundertjährigen Abraham diesen Satz zugemutet, nachdem er fast 25 Jahre vergeblich auf den von Gott verheißenen Sohn gewartet hat?

Abraham hat die Hoffnung nicht sterben lassen, auch wenn sie manchmal vielleicht schon in den letzten Zügen lag. Darum wird Abraham uns  aus dem Hebräerbrief als Vorbild hingestellt, dem wir es gleich tun sollen: Tut es denen gleich, die durch Glauben und Geduld die Verheißung erben.

Seine Frau Sarah tat es ihm nicht gleich. Sie nahm das Ganze nicht ernst und konnte nur darüber lachen, dass sie Jahrzehnte nach der Menopause das erste Mal schwanger werden sollte. Aber Abraham war sich gewiss, dass es sich um eine Zusage von Gott handelte. Und darum hielt er gegen alle menschliche Erfahrung an der Hoffnung fest. Er ließ sich nicht abbringen vom Vertrauen in Gottes Wort.

Das Warten über Jahrzehnte fiel Abraham bestimmt nicht leicht. Wie schnell bin ich als Christ genervt in unserer schnelllebigen Zeit, wenn Christus mit seinem Eingreifen zu lange auf sich warten lässt. Wenn die gesundheitlichen Beschwerden nicht schnell genug weggehen, wo ich doch in Gott den besten Arzt habe. Wenn die Kinder sich immer weiter vom Weg des Glaubens entfernen, statt ihn zu finden. Wenn die Kriegstreiber weiter triumphieren und immer mehr Menschen unter ihnen leiden.

Gott kann doch heilen, er will doch, dass alle gerettet werden und er ist doch der Friedefürst. Warum geschieht dann nicht jetzt, was ich mir darunter vorstelle?

Ja, das könnte das Problem sein, dass meine Vorstellungen und meine Erwartungen nicht deckungsgleich sind mit Gottes Zukunftsplänen. Er erfüllt seine Verheißungen nicht unbedingt nach meinem Zeitpan. Und daher stehe ich in der Herausforderung, entweder mich in Geduld zu üben und an der Verheißung festzuhalten oder die Hoffnung sterben zu lassen.

Das Warten kann einschläfern, träge machen. Daher ist die Hoffnung mit der Aufforderung verbunden, nicht träge zu werden. Für den, der auf Christus vertraut, stirbt die Hoffnung nie, sondern sie erfüllt sich. Manchmal erst nur teilweise. Es geht besser, aber noch nicht vollständig gesund. Die Kinder sind in einer Orientierungsphase und öffnen sich für Neues. Zwei verfeindete Länder schließen Frieden.

Wird aus dem Glauben ein beständiges Vertrauen, das die Verheißung ererbt? Ich wünsche Ihnen den langen Atem, der die Hoffnung am Leben erhält.

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