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Freischwimmer

Dan Peter über Matthäus 28,18-20

Jesus spricht: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und lehret alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.

Matthäus 28,18–20

Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden (Matthäus 28,18) ...

...heißt es am Anfang von einem der bekanntesten Jesusworte. Oft wird darüber hinweggelesen, dabei ist es das Fundament und das Gerüst, auf dem alles Nachfolgende aufbaut. Aber wie kann ich mir das vorstellen? Alle Gewalt im Himmel und auf Erden? Hat das auch mit mir, als Person, als einzelnem Menschen zu tun? Vielleicht hilft folgende Geschichte, das besser zu verstehen:

Die Schwimmflügel hatte sie wütend abgestreift. Mit trotziger Miene schaute sie uns an. Am Rand des Swimmingpools stand sie, die Hände fest in die Hüften gestemmt. Sie war damals gerade erst drei geworden, aber sie behauptete steif und fest: „Ich kann schwimmen!“ Bei so viel Eigensinn und Selbstüberschätzung konnten wir uns das Grinsen kaum verkneifen. Als sie es merkte, hat sie das eher noch bestärkt in ihrem trotzigen Verhalten. „Ich kann wirklich schwimmen!“ stellte sie nochmals fest. Dann sprang sie einfach in den Pool hinein. Natürlich musste der Papa sofort hinterherspringen und die Kleine, sie wehrte sich zappelnd und prustend, aus dem Schwimmbecken hinausschleppen.

Aber eigentlich hatte sie ja Recht. Nicht so, wie sie sich das vorgestellt hatte. Aber es hat doch keine einzige Sekunde die Gefahr bestanden, dass sie wirklich untergehen oder ertrinken konnte. Wir hatten sie ja fest im Blick und ich war sofort bei ihr, als sie gesprungen ist.
Aber wissen oder glauben das Erwachsene auch noch, dass sie es können? Wir sind es doch gewohnt, dass wir für alles selbst verantwortlich sind und uns niemand ein Netz ausspannt, in das wir einfach so fallen können. In unserem heutigen Bibelwort geht es um das, was wir nicht sehen, und das doch trägt. Es geht sozusagen um den Freischwimmer für Christen.

Und tatsächlich ist der erste Schlüssel zum richtigen Verständnis dieses Bibelwortes unser Vertrauen und unser Verhältnis zu Gott. Und zwar so, wie Jesus uns Gott vorgestellt hat. Einerseits als den Schöpfer, den Allmächtigen, der für uns auch unverständliche Seiten hat und verborgen handelt. Andererseits als den Vater, der nur das Beste für uns will und sich uns in Liebe zuwendet.

Jesus sagt sogar, wir dürfen uns an ihn wenden, wie wir es zu unseren leiblichen Eltern tun, indem wir zum Beispiel beten: Vater unser im Himmel. Als Vater, als Papa wird der unerreichbar große Gott, dem alle Gewalt im Himmel und Erden gehört, sehr nah und vertraut und persönlich. Nichts in unserer Welt, nichts im gesamten Kosmos ist stärker oder mächtiger als Jesus. Er sitzt zur Rechten Gottes, des Vaters, des Allmächtigen, sprechen wir im Glaubensbekenntnis aus.

Aber mit diesem gewaltigen Bogen, der seinen ewigen Himmel und unsere kleine Welt umspannt, wollte Jesus uns den Horizont aufzeigen, in dem wir ab sofort leben. „Mir ist gegeben alle Gewalt.“ Selbst den Tod hat Jesus überwunden. Am Ende aller Zeiten steht er da, steht Gottes Heiland für mich da. Und Gott zieht uns heraus, wie ein Vater sein zappelndes und prustendes Kind vor dem Untergehen bewahrt.

Das trägt, der Glaube, der sich an Jesus festmacht. Jesus steht bei seinen Menschen. Nicht nur am Rande des Völkermeers, sondern er schaut in jedes Herz und in jeden Abgrund hinein. Wir sehen nicht, wann und wie oft er schnell zupackt und etwas wendet. Wir erkennen auch nur selten, dass er sogar durch unverständliche Situationen seine Menschen letztlich zum Guten führt und wir sehen nicht, wie viel neues Leben er schenkt und weckt, durch seine heilenden und segnenden Hände.

Aber wir halten uns fest an seiner Zusage: Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.

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