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/ Wort zum Tag

Rückzugssicherung

Christoph Onken über Sach. 13,9.

Ich will sie durchs Feuer gehen lassen und läutern, wie man Silber läutert, und prüfen, wie man Gold prüft. Dann werden sie meinen Namen anrufen, und ich will sie erhören.

Sacharja 13,9

In der griechischen Sagenwelt gibt es die alte spannende Geschichte über den „Ariadnefaden“. Mit Hilfe dieses Fadens, den die Prinzessin Ariadne dem Theseus geschenkt hatte, fand dieser den Weg zurück aus dem Labyrinth. Der Faden war die Rückzugssicherung, die Ariadne dem Theseus aus Liebe mitgegeben hatte. Er hatte ihn heimlich beim Betreten des Irrgartens abgewickelt und fand so den Weg zurück ins Leben, weil er aus Liebe gesponnen war. Was für eine spannende Geschichte. Sie passt nicht nur in die griechische Götter und Sagenwelt, sondern auch in mein Leben oder in diesen Tag, der jetzt vor uns liegt.

Gott grüßt uns mit einem Wort des Propheten Sacharja aus Kapitel 13,9: „Ich will mein Volk durchs Feuer gehen lassen und läutern, wie man Silber läutert und will sie prüfen. Wie man Gold prüft. Dann werden sie meinen Namen anrufen und ich will sie erhören.“

Was für ein hartes Gotteswort. Vom Strafgericht ist die Rede und vom Feuer, von Prüfung und Läuterung. Zunächst befremdet mich dieses Wort, aber ich lese es auch im Zusammenhang der prophetischen Botschaft des Sacharja. Und diese ist deutlich verbunden mit der Verheißung der Heilszeit für Gottes Volk: „Du, Tochter Zion, freue dich sehr und du Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir!“ Viele kennen diese adventlichen Kernverse und sie klingen mit, wenn wir heute mit einem schwierigen Wort des Propheten in den Tag gesandt werden. Aber das ist gerade das Tröstliche für heute. Sacharja verschweigt nicht die Schwierigkeiten, Anfechtungen und Versuchungen, die uns erwarten. Er erinnert aber zugleich an die Kraft des Gebetes im Namen unseres Herrn und an seine Zusage, dass Er uns hört und erhört. Gericht und Gnade werden miteinander verbunden wie Prüfung und Rettung. Das Heilshandeln Gottes in Jesus sind die Leuchtpunkte, auf die der Prophet hinweist.

Sein Wort und mein Gebet sind also wie ein Ariadnefaden. Wir können uns daran halten und getrost und ermutigt in diesen Tag gehen. Manchmal ist er wirklich wie ein Labyrinth. Im Schulunterricht der Grundschule haben wir am Schluss jeder Religionsstunde immer den Liedvers gesungen: „Führe mich, o Herr, und leite meinen Gang nach deinem Wort, sei und bleibe du auch heute mein Beschützer und mein Hort; nirgends als bei dir allein, kann ich recht bewahret sein“.

Bei vielen hat sich dieses Morgengebet im Herzen als Glaubensgewissheit verwurzelt. Ich wünsche Ihnen, liebe Hörerinnen und Hörer, dass Sie an der Hand Jesu begleitet durch diesen Tag gehen können. Und wenn Sie sich manchmal verlaufen oder verirren im Labyrinth des Alltags und Ihres Lebens, so bleibt in Gottes Wort die Rückzugssicherung zu Jesus, dem Heiland Ihres Lebens.

 

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