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Liebe ist kein bloßes Gefühl, sondern Tat

Rositta Krämer über Hebr. 13,20-21.

Der Gott des Friedens, der den großen Hirten der Schafe, unsern Herrn Jesus, von den Toten heraufgeführt hat durch das Blut des ewigen Bundes, der mache euch tüchtig in allem Guten, zu tun seinen Willen.

Hebräer 13,20–21

Liebe ist kein bloßes Gefühl, sondern Tat. Was hätte mein Mann davon, wenn ich mich trotz meiner Liebesschwüre nur um mich selber kümmern würde – einzig um mein Glück und mein Wohlergehen? Er würde mir bald nicht mehr glauben, dass ich ihn liebe, und das zu recht. Wie zeigen Christen ihre Liebe zu Gott? Indem sie tun, was Gott will. Aber was will Gott? – Er will zum Beispiel, dass allen Menschen geholfen wird und sie die Wahrheit erkennen. Das heißt: Menschen sollen erkennen, dass Gott nicht einfach irgendein Privatgott ist für ein paar Millionen Christen oder für wen auch immer. Nein. Gott ist der Herr, der Gott der ganzen Welt, die er erschaffen hat. Er ist mitten drin im Weltgeschehen. Christen glauben an die verändernde Liebeskraft Gottes in dieser Welt, an die Vergebung aller Schuld durch den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus für alle Menschen.

Manchmal kommt es mir aber so vor, als gelte die Liebe Gottes bloß denen, die meinen, ein Anrecht darauf zu haben. Ganz so, als gelte die Liebe Gottes nur einem Teil von uns. Doch alle anderen gingen leer aus. Sind die einen auserwählt und die anderen verworfen? Sollen diejenigen, die an Jesus glauben, sich vom Rest der Menschheit fernhalten, um Gott zu gefallen? Passt diese Haltung zu Jesus? Wird Jesus da nicht zum Privatbesitz, den seine Nachfolger nicht mit anderen teilen wollen? –

Soweit ich das beurteilen kann, verteidigt Jesus manchmal sogar den Frommen gegenüber, dass er auf offensichtlich gottlose Menschen zugeht. Denen gegenüber, die meinen, den Glauben für sich gepachtet zu haben. Jesus nimmt zuweilen diejenigen in Schutz, die außerhalb stehen. Er kann auf verlorene Menschen zugehen, breitet seine Arme aus und sagt: „Kommt her zu mir alle, die ihr eine Last tragt. Ich helfe euch.“ Deshalb ist er herabgestiegen aus seiner heilen Himmelswelt auf seine Erde. Er hat sein Heil aus dem Himmel mitgebracht, aus der Ewigkeit in die Zeit. Und überall, wo Jesus ist, ist auch seine Liebe, ist Versöhnung mit Gott und untereinander. Wo Jesus ist, kann Frieden schon jetzt gelebt werden. Wo Jesus ist, wird kein Mensch wegen seiner Herkunft verachtet.

Wenn Jesus in mir wirkt, dann kann ich an seiner Stelle Gutes weitergeben. Dann kann ich seinen Willen tun. Und dann werden Menschen durch mich ermutigt. Dann werden Menschen von mir auf Augenhöhe akzeptiert. Wenn aber im Umkehrschluss gilt: Ich begegne Menschen mit Verachtung. Ich schüchtere andere ein. Dann ist das sicherlich nicht das Gute, das nach dem Bibelvers für heute dem Willen Gottes entspricht. Dann bin ich ein Mensch, untüchtig zum Guten und zu tun, was Gott will. Wie wird Liebe glaubwürdig? Nur durch Taten der Liebe So wie meine Liebe zu meinem Mann auch nur durch Liebestaten glaubhaft ist. Denn Liebe ist kein bloßes Gefühl, sondern immer Tat.

Auf Gott trifft das übrigens voll und ganz zu. Er hat gehandelt. Und zwar aus Liebe. Gott sah die Not der Welt und sandte seinen Sohn mitten in die Gemeinschaft der Menschen. Eine nur allzu menschliche Gemeinschaft mit Liebe und Hass, Glaube und Unglaube, Armut und Reichtum, Frömmigkeit und Gottlosigkeit. Und für alle hat Jesus gelitten. Für alle ist er gestorben. Und damit hat er seiner Liebe die größte Tat folgen lassen.

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