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Zeugin sein

Alexander Nussbaumer über Markus 16,9.10.

Als Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien er zuerst Maria Magdalena, von der er sieben Dämonen ausgetrieben hatte. Und sie ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren, die da Leid trugen und weinten.

Markus 16,9–10

Eine Frau ist die erste Zeugin der Auferstehung. Vor dem Hintergrund des damaligen Zeitgeistes ist das eine besondere Ehre! Und was ist das für eine Frau? Maria Magdalena. Sie fasziniert mich seit Jahren. Ich habe einen Erzählband geschrieben. Sein Titel lautet: „So könnte es gewesen sein – Menschen der Bibel berichten“. Einer der Lebensberichte, die ich mir da aufgrund der biblischen Berichte ausgedacht habe, stammt von Maria Magdalena.

In Lukas 7 wird von einer Prostituierten berichtet, die Jesus die Füße gesalbt hat. Papst Gregor I. hat in einer Predigt im Jahr 591 diese Frau, von der kein Name erwähnt wird, mit Maria von Magdala identifiziert. Unabhängig davon, ob das tatsächlich so ist: Maria Magdalena hat Jesus unendlich viel zu verdanken. Er hat sie von mancherlei Bindungen durch böse Mächte befreit.

Und jetzt das! Ihr ist es vergönnt, Zeugin der Auferstehung zu werden. Sie tut genau das, was bis heute das passende Verhalten ist, wenn jemand den Auferstandenen kennenlernt: Sie erzählt von ihrer Erfahrung. „Der HERR lebt! Er ist von den Toten auferstanden!“ Die Reaktion der Angesprochenen (V11) ist dieselbe, die auch Menschen von heute erleben, die Jesus als lebendigen Herrn kennengelernt haben: Unglaube.

Die Botschaft ist ja auch unglaublich. Da soll einer diesen letzten Feind, den Tod, überwunden haben? Der Unglaube der Botschaft gegenüber, dass Jesus leiblich auferstanden ist, geht weit in die Kreise der Kirchen und theologischen Fakultäten hinein. Rudolf Bultmann, der im Jahr 1976 verstorbene Professor für Neues Testament, meinte schlicht: „Tote stehen nicht auf.“

Da halte ich mich lieber an Paulus: „Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist euer Glaube nichtig, dann seid ihr noch in euren Sünden.“ (1. Korinther 15,7) Die Sündenvergebung wird erst durch die Kombination von Tod und Auferstehung Jesu wirksam:

„Wegen unserer Verfehlungen wurde Jesus Christus dahingegeben und um unseres Freispruchs willen wurde er auferweckt. … Er ist es, der gestorben, ja mehr noch, der auferweckt worden ist; er sitzt zur Rechten Gottes, er tritt für uns ein.“ (Römer 4,25 und 8,34)

Zurück zu Maria Magdalena und ihrem Erlebnis. Sie trifft auf einen Haufen völlig entmutigter ehemaliger Nachfolger Jesu. Sein Tod hat alle ihre Hoffnungen zerstört. Sie sind am Boden. Allein das, was Maria erzählt, macht sie nicht wieder zu Nachfolgern. Auch hier zeigt sich eine Gesetzmäßigkeit, die bis heute gilt: Eine Glaubenserfahrung berichtet zu bekommen, ist extrem wichtig, aber das allein macht niemanden zum Christen, zur Christin. Es braucht eine persönliche Begegnung mit dem lebendigen Jesus. Falls Sie dem Auferstandenen noch nie persönlich begegnet sind, dann beten Sie z.B. – ganz einfach – so:

„Jesus Christus, wenn du tatsächlich auferstanden und lebendig bist, dann zeige dich mir!“

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