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Was wäre wenn?

Elke Drossmann über Römer 8,32.

Gott hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?

Römer 8,32

Was wäre wenn? So beginnt ein Gedankenspiel, das vielen vertraut ist. Was wäre, wenn ich umgekehrt wäre, als ich merkte, es ist glatt draußen, statt weiterzulaufen und mir den Fuß zu brechen? Was wäre, wenn ich damals nicht zu dem Treffen ja gesagt hätte, dann hätte ich jetzt eine Freundin weniger.

Ich kann die Frage: „Was wäre, wenn?“ in zwei Richtungen ausspielen. Meistens bevorzuge ich die erste Art – was wäre, wenn ich das nicht gemacht hätte und jetzt nicht seufzen müsste? Nicht sagen müsste: schon wieder ich. Warum habe ich nicht aufgepasst, warum habe ich das Warnsignal nicht gesehen, obwohl ich es doch ahnte? Ich hätte hören sollen, statt nachher die Beschwerden zu fühlen.

Der Apostel Paulus ist der Ansicht: Gott kennt unsere Gedankenspiele. Gott hätte sagen können: Was wäre, wenn mein Sohn Jesus Christus im Himmel geblieben wäre? Ich hätte ihm viel Leid ersparen können. Er wäre nicht durch die Menschen beschmutzt worden. Er hätte nicht 33 Jahre aus unserem Zuhause ausziehen müssen für nichts und wieder nichts. Den Tod am Kreuz hätte ich ihm erspart. Wer glaubt Jesus schon? Hätte ich doch bloß den Preis vorher besser veranschlagt.

Gott hätte schon viel früher, kurz nach Erschaffung der Welt, sagen können: Was wäre, wenn die Menschen auf mich gehört hätten und mich nicht blamiert hätten? Ich hätte ihnen und mir so viel ersparen können!

Doch Gott bevorzugt das zweite Gedankenspiel! Was wäre, wenn ich meinen Sohn nicht auf die Erde geschickt hätte? Ich hätte den Menschen meine Gnade vorenthalten, mir würden so viele Kinder fehlen. Nicht auszudenken! Nein, das wäre kein guter Gedanke gewesen! Keiner würde zu mir sagen: Lieber Vater. Keiner würde mich ehren. Meine himmlischen Wohnungen wären Bauruinen!

Wieso unterscheiden sich unsere und Gottes Gedankenspiele so deutlich? Übrigens nicht nur bei der Frage: Was wäre, wenn… Weil Gott alles daran liegt, dass wir seine Art zu fragen: „Was wäre, wenn…“ übernehmen!

Mit seinem Sohn, den er in das Seufzen und Fragen dieser Welt geschickt hat, der an unseren negativen Gedankenspielen, die uns von Gott trennen, am Kreuz gestorben ist, hat Gott uns alles geschenkt. Seine Gnade anschaulich gemacht und auf den Punkt gebracht. Spätestens mit Jesu Auferstehung ist klar: Sie und ich sind eingeladen zu glauben: „Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“ (Römerbrief, Kapitel 8, Vers 32)

Seit Jesu Auferstehung vor fast 2000 Jahren bin ich berechtigt, dieses Gedankenspiel immer wieder neu zu spielen: Was wäre, wenn Gott Jesus bei sich behalten hätte? Ich hätte keine Chance, Gottes Kind zu sein. Ich hätte keine Berechtigung, Gott mit Vater an zu reden. Jesus hätte meine negativen Gedankenspiele nicht durchkreuzt. Ich wäre dazu verdammt, dieses Spiel ewig weiter zu treiben. Gott sei Dank, hat er diese Spielart gestoppt. Trotz aller Seufzer und Fragen kann ich Gottes Gedankenspiel aufgreifen und sagen: Wie gut, ich bin Gottes geliebtes Kind!

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