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Ein gelungenes Generationenprojekt

Ralf Schöll über 1. Könige 2,1-3

Als die Zeit herbeikam, dass David sterben sollte, gebot er seinem Sohn Salomo und sprach: Ich gehe hin den Weg aller Welt. So sei getrost und diene dem HERRN, deinem Gott.

1. Könige 2,1–2.3

Eine Schülerin berichtet von einer außergewöhnlichen Aktion, die sie mit ihrer Klasse erlebt hat. Es war ein Schultag, der so ganz anders verlief, als die Schüler und Schülerinnen erwartet hatten. Das Mädchen erzählt: Wenigstens fiel die Doppelstunde Mathe aus. Dafür stand ein Vormittag im Altenheim an. Generationenprojekt hieß das. Eine Idee unserer Lehrerin. Mit den Altenheimbewohnern sollten wir einen Film anschauen. Anschließend darüber reden. Da sitzen sie: eine Reihe adrett frisierter grauer Damen und eine Gruppe Jugendlicher. Keiner weiß so recht, was sie hier sollten, peinliches Schweigen. Sie warten auf den Heimleiter, der sie offiziell begrüßen soll. Dann klingelt Fabians Handy. Es braucht etwas, bis Fabian das Handy in seiner Tasche gefunden hat und ausschaltet.

„Zeig mal“, sagt eine der alten Damen, „und damit kann man wirklich von überall telefonieren?“

Sofort zücken alle ihre Handys und fangen an, den Heimbewohnerinnen ihre Handys zu erklären. Eine Viertelstunde später kommt auch der Heimleiter. Der traut seinen Augen nicht als er seine alten Damen mit den Handys sieht.

Den Film über die Generationen haben wir dann auch geguckt. Aber der war eigentlich gar nicht mehr nötig.

So endet die Erzählung von der überraschenden Erfahrung, die eine Schulklasse im Altenheim gemacht hat. Der Schlusssatz klingt wie ein positives Fazit: das Generatio-nenprojekt ist gelungen. Ich empfinde das, was David seinem Sohn Salomo sagt, auch wie ein Generationenprojekt. Der Vater empfiehlt seinem Sohn, Gott, dem Herrn, zu dienen. David selbst hat in dieser Weise gelebt. Es war sein Lebensziel, Gott zu dienen. Ihm liegt sehr daran, Salomo das weiterzugeben. So lernt eine Generation von der anderen. Das geht in beide Richtungen: mal lernt die ältere von der jüngeren Generation. Sie entdeckt neue Möglichkeiten und Entwicklungen, wie in dem Beispiel der Altenheimbewohner und der Schulklasse. Mal geht es umgekehrt und junge Menschen lernen von den Älteren.

Salomo weiß, was sein Vater damit meint und kann die Bitte, Gott zu dienen, konkret in seinem Leben anwenden. Er hat miterlebt, welche Rolle Gottes Wirklichkeit und Gegenwart in Davids Leben gespielt hat. Er hat gesehen und gespürt, welche Konsequenzen es hatte, Gottes Willen zu erfüllen oder zu verfehlen. Er weiß, wie wichtig es ist, zu erkennen, was dem Menschen hilft oder ihm schadet. Er möchte gerade das unterscheiden können, damit er sich für das jeweils Gute entscheidet. Salomo wird später diesen Wunsch vor Gott aussprechen und Gott bitten: „So wollest du deinem Knecht ein gehorsames Herz geben, dass er dein Volk richten könne und verstehen, was  gut und böse ist.“

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