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Wenn Gott zu Besuch kommt

Jörg Dechert über Lukas 1,67-68.

Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt, weissagte und sprach: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk.

Lukas 1,67–68

 „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde…“

So beginnt die Weihnachtsgeschichte. Eine der bekanntesten Geschichten der Welt. Die Geschichte von der Geburt von Jesus Christus als Kind in der Krippe.

Was beim Erzählen dieser Weihnachtsgeschichte meistens nicht erwähnt wird, ist ihr Vorlauf. Sie beginnt nämlich nicht erst mit dem Kind in der Krippe, sondern mit einem anderen Kind in den Armen eines Priesters.

Zacharias heißt dieser Priester, und wir begegnen ihm gleich im ersten Kapitel des Lukasevangeliums, noch vor dem „Gebot, dass vom Kaiser Augustus ausging“.

Zacharias ist schon ein alter Mann, seit vielen Jahren schon dient er Gott im Tempel in Jerusalem. Er ist verheiratet mit Elisabeth, und die beiden haben nie Kinder bekommen können, obwohl sie jahrelang dafür gebetet haben.

Eines Tages erscheint Zacharias ein Engel namens Gabriel und kündigt ihm an, dass Elisabeth einen Sohn haben wird, der als junger Mann das Volk Israel zum Glauben an ihren Gott rufen wird. Fast 400 Jahre war es her, dass der letzte Prophet des Alten Testaments so zum Volk Israel gesprochen hatte.

Zacharias kann die Worte des Engels nicht so recht glauben, zu lange schon haben Elisabeth und er die Hoffnung auf Nachwuchs begraben.

Aber der Engel sollte Recht behalten - Elisabeth wird tatsächlich schwanger und bringt einen Sohn zur Welt: Johannes. Der, der später „der Täufer“ genannt werden wird.

Da wird dem Priester Zacharias klar: Gott tut, was er sagt, und Gott hat Großes vor. Und er beginnt laut zu beten. Lukas beschreibt das so:

Zacharias wurde vom Heiligen Geist erfüllt, weissagte und sprach: Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk.

Gott hat besucht und erlöst - das gilt zunächst für ihn selbst und seine Frau Elisabeth. Nach  Jahrzehnten des Betens für ein eigenes Kind, nachdem sie die Hoffnung längst aufgegeben hatten, da tritt Gott auf den Plan. Er schickt den Engel Gabriel, und er macht dem alten Paar ein großes Geschenk: Johannes.

Gott hat besucht und erlöst - das reicht aber weit über die Geburt von Johannes hinaus. Erfüllt vom Heiligen Geist, erkennt Zacharias bereits, was erst noch geschehen wird: Johannes wird Wegbereiter für das Kind in der Krippe, für Jesus Christus den Sohn Gottes.

„Du wirst dem Herrn vorangehen“, betet Zacharias über seinem kleinen Sohn Johannes, „dass du seinen Weg bereitest und Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk“, und spricht in seinem Gebet weiter von der „herzlichen Barmherzigkeit unseres Gottes“.

Wie ein Trailer zu einem Kinofilm wird in den Worten des alten Priesters Zacharias schon angedeutet, dass Gott in Jesus Christus in unsere Welt treten würde. Dass Gott den Menschen die Tür öffnen würde zu seinem Heil und zu seiner Barmherzigkeit.

Dass „ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging“ - das steht zwar am Anfang der erzählten Weihnachtsgeschichte, aber es ist nicht ihr Ursprung. Nein, der Ursprung von Weihnachten ist der Gott, der besucht und erlöst.

Das haben Zacharias und Elisabeth in ihrem Leben erfahren - und das erfahren Nachfolger von Jesus Christus bis heute.

Ich finde, das ist Grund genug, die Hoffnung niemals aufzugeben, und Herz und Augen offen zuhalten für den Gott, der tut, was er sagt. Und der vielleicht auch in Ihrem und in meinem Leben ganz unerwartet Großes vorhat.

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