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Gottes Bund und seine Treue

Claudia Schmidt über Jeremia 14,21

HERR, gedenke doch an deinen Bund mit uns und lass ihn nicht aufhören!

Jeremia 14,21

Wenn zwei Menschen einen Bund fürs Leben eingehen, sind Werte wie Ehrlichkeit, Treue und Verlässlichkeit wichtig, damit der Bund - die Ehe - hält. Leider scheitern viele Beziehungen genau daran, dass sich die Partner nicht an die vereinbarten Regeln halten. Versprechen werden gebrochen, Vertrauen wird missbraucht und statt Liebe regiert Hass.

Dabei sehnen sich die meisten Menschen doch nach Liebe, Annahme und Geborgenheit. Mir geht es jedenfalls so. Ich möchte nicht enttäuscht, verletzt oder hintergangen werden.

Gott scheint es ähnlich zu gehen. Die Bibel berichtet, dass Gott sich auf eine enge Beziehung mit seinem Volk Israel einlässt und einen Bund mit ihm schließt. Dieser Bund beinhaltet Rechte und Pflichten für beide Seiten. Gott verspricht, dass er für sein Volk sorgen und es behüten wird wie seinen eigenen Augapfel. Die Israeliten sollen im Gegenzug auf Gott vertrauen, sich an seine Gebote halten und vor allen Dingen keine anderen Götter anbeten.

Aber genau das tun sie. Schon nach kurzer Zeit suchen die Israeliten ihr Glück bei anderen Götzen. Immer wieder brechen sie ihr Versprechen und verletzen das Vertrauen, das Gott ihnen entgegen bringt.

Nun hat Jeremia die schwierige Aufgabe, seinen Landsleuten zu sagen, dass sie auf dem Holzweg sind. Jeremia erfüllt seinen Auftrag. Jede Ermahnung ist für die Israeliten eine Chance zur Umkehr. Aber die Menschen hören nicht auf Jeremia. Im Gegenteil: Sie verspotten, verachten und misshandeln ihn.

Gott verbietet Jeremia sogar, für seine Landsleute um Gnade zu bitten. Aber Jeremia betet trotzdem für sie. Im Buch Jeremia heißt es im Kapitel 14 Vers, 21: „Herr, gedenke doch an deinen Bund mit uns und lass ihn nicht aufhören.“

Jeremia erinnert Gott an seinen Bund, den er mit seinem untreuen Volk Israel eingegangen ist und bittet ihn: „Lass diesen Bund nicht aufhören“.

Aber Gott lenkt nicht ein. Das Maß ist voll und die angekündigte Strafe kommt. Das Volk Israel wird von seinen Feinden - den Babyloniern - erobert, der Tempel in Jerusalem wird zerstört und die Menschen müssen ihre Heimat verlassen.

Gottes Handeln erscheint auf den ersten Blick hart und herzlos. Seine unendliche Liebe, Geduld und Barmherzigkeit erschließt sich erst, wenn man die Geschichte im Ganzen betrachtet.

Einige Kapitel später bekommt Jeremia von Gott die Zusage, dass doch nicht alles aus sein wird. Gott verspricht, dass es einen neuen Bund geben wird. Dieser neue Bund wird allerdings anders sein als der alte. Gott wird dafür sorgen, dass die Menschen, mit denen er diesen Bund eingeht, sich auch an die Regeln halten. Die Menschen werden Gottes Ordnungen in ihren Herzen verinnerlichen und sich freiwillig darauf einlassen und daran halten.

Der Bericht im Buch Jeremia erinnert mich an den französischen Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“. Der Musiklehrer Clèment Mathieu bringt mit neuen Erziehungsmethoden frischen Wind in ein Internat für schwererziehbare Jugendliche. Anstatt strenger Autorität setzt Herr Mathieu auf Liebe, Wertschätzung und freiwillige Unterordnung. So gewinnt er die Herzen und das Vertrauen seiner Schüler und schafft ein Klima, in dem die jungen Menschen sich positiv entwickeln und ihr Potential entfalten können.

Gott gedenkt an seinen Bund und lässt ihn nicht aufhören. Er will auch mit uns in einer engen, vertrauensvollen Beziehung leben, in der wir uns positiv entfalten können. Lassen Sie sich darauf ein?

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