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/ Wort zum Tag

Mach dich auf und handle!

Ulrike Treusch über 1. Chronik 22,16.

Jeden Morgen höre ich Rufe wie: „Mach’s gut!“ oder „Pass auf dich auf!“ oder auch „Beeil dich, damit du noch pünktlich kommst!“ Mit diesen Zurufen verabschieden viele Mütter und Väter jeden Morgen ihre Kinder. Wenn die Kinder aus dem Haus und in die Schule gehen, wünschen die Eltern ihnen, dass der Schultag gut verläuft und die Kinder eine gute Zeit beim Lernen und mit ihren Freunden haben. Unser Bibelvers kennt diese Situation. Er steht im 1. Buch Chronik in Kapitel 22, Vers 16. Auch hier verabschiedet sich ein Vater von seinem Sohn, und er tut das mit den Worten: „Mach dich auf und handle! Und der Herr möge mit dir sein!“

 „Mach dich auf und handle! Und der Herr möge mit dir sein!“ Da spricht ein Vater zu seinem Sohn, aber nicht irgendein Vater, sondern König David. Und die Worte sind mehr als der kurze Abschiedsruf am Tagesbeginn. Sie sind fast die letzten Worte eines alten Vaters an seinen Sohn. Denn König David ist alt geworden, er hat viel erlebt und erreicht in seinem Leben, aber sein letztes Großprojekt kann er nur noch planen und nicht mehr selbst vollenden. David will dem Gott Israels, seinem Herrn, einen Tempel bauen. Doch er hat auch erkannt: Er darf es von Gott aus nicht (1. Chr. 22, 8) und für dieses Großprojekt reichen seine Kräfte nicht mehr. Das wird die Aufgabe seines Sohnes Salomo werden.

Und so bereitet David den Bau vor: Er lässt Baumaterialien kommen, stellt Handwerker ein, legt Geld bereit für dieses riesige Vorhaben, und dann ruft er seinen Sohn Salomo und übergibt ihm das Großprojekt. Der Vater übergibt dem Sohn die Pläne für den Tempelbau, das ganze Material, die Arbeiter. Er legt die große Aufgabe in die Hände seines Sohnes, und dann fordert er ihn auf loszulegen: „Mach dich auf und handle! Und der Herr möge mit dir sein!“ Und dass der Herr bei Salomo und seinem Handeln sein möge, das ist nicht nur ein frommer Wunsch von David, sondern etwas, das David ganz genau weiß. Wir können hier sogar übersetzen: „Der Herr wird mit dir sein“. [Luther-Übers.] So sicher ist sich David, dass Gott Salomo nicht allein lassen wird beim Tempelbau. Und Gott war dabei, beim Tempelbau und im ganzen Leben von Salomo.


Wenn David seinem Sohn zuspricht: „Der Herr wird mit dir sein“, dann ist das mehr als der Wunsch „Mach’s gut!“. Dahinter steckt die ganze Kraft und Autorität Gottes, der die Welt geschaffen hat und sie in seiner Hand hält. Ich weiß nicht, wie es dem jungen Salomo ging, als ihm von seinem Vater der Bau des Tempels übertragen wurde. Aber ich bin mir sicher, dass es für ihn entscheidend war, dass er dieses Projekt nicht allein und aus eigenen Kräften stemmen musste, sondern dass Gott bei jedem Schritt an seiner Seite war.

„Der Herr wird mit dir sein.“ Das gilt ja nicht nur für Salomo. Das hat Gott allen versprochen, die ihm nachfolgen und die mit ihm leben wollen. Als Christen dürfen wir wissen, dass wir nie allein sind. Gott ist an unserer Seite und sein Heiliger Geist leitet uns durch alles, was uns Tag für Tag an Herausforderungen begegnet. Das muss kein Tempelbau in Jerusalem sein, das gilt auch für meine tägliche Arbeit, für den Unterricht in der Schule und den ganz normalen Alltag.

Wenn wir uns morgens an die Arbeit machen, dann tun wir das manchmal frohgemut und manchmal stehen die Aufgaben des neuen Tages wie ein Berg vor uns. Da kann es sogar sein, dass uns die Angst vor einer Aufgabe regelrecht lähmt und wir am liebsten gar nichts tun wollen. Gerade da fordern uns Davids Worte auf, aufzustehen, anzupacken und zu handeln: „Mach dich auf und handle“, und zwar mit Gott an deiner Seite. Machen wir uns also auf in diesen neuen Tag, und der Herr wird mit uns sein.

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