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Innerlich stark werden

Christoph Schrodt über Epheser 3,16

Paulus schreibt: Ich bitte Gott, dass er euch aus dem Reichtum seiner Herrlichkeit beschenkt und euch durch seinen Geist innerlich stark macht.

Epheser 3,16

Ich bin kein starker Mensch. Meine Statur flößt niemandem Furcht ein. Meine Muskeln, um es einmal so auszudrücken, habe ich ziemlich gut versteckt. Es gibt aber Menschen, die verfügen über beachtliche Körperkräfte. Das liegt zum einen an ihrem Körperbau und an ihrer genetischen Veranlagung. Zum anderen sind das wahrscheinlich Menschen, die viel arbeiten oder trainieren, denn Muskeln bleiben nur dann wirklich in Schuss, wenn sie gebraucht werden. Wer Muskeln aufbauen will, der braucht ein gutes Trainingsprogramm. Dabei geht es manchmal auch darum, mit seiner Leistung bis an die Grenzen zu gehen. Und schließlich hat Muskelkraft auch etwas mit der Ernährung zu tun. Muskeln brauchen Nährstoffe, die sie in Energie umwandeln können. Natürlich kann man auch eine Weile Leistung bringen, ohne zu essen. Aber ohne Nahrungszufuhr nimmt die Muskelkraft rapide ab. Vereinfacht gesagt braucht es also für Körperkraft, neben der Grundausstattung, die ein Mensch mitbringt, Nahrung und Training. Wer trainiert, ohne zu essen, der wird schwach und kraftlos. Und wer isst, ohne zu trainieren, der wird fett und träge. Dieses Prinzip können wir auch übertragen auf den seelischen oder auf den geistlichen Bereich.

Paulus tut das in seinem Brief an die Epheser. Er betet um Stärke für die Gemeinde in Ephesus. Aber er betet nicht um äußere Stärke, um Muskelkraft, sondern um innere Stärke. Wir lesen sein Gebet im 3. Kapitel seines Briefes: „Ich bitte Gott, dass er euch aus dem Reichtum seiner Herrlichkeit beschenkt und euch durch seinen Geist innerlich stark macht.“ Es gibt also nicht nur eine äußerliche Stärke, sondern auch eine innerliche Stärke. Damit ist die Fähigkeit gemeint, mit allen möglichen Herausforderungen gut umzugehen. Wer in Schwierigkeiten nicht den Kopf verliert, sondern besonnen reagiert, der beweist innere Stärke. Wer, wenn erbelastet ist,  nicht die Hoffnung aufgibt und verzweifelt, sondern nach einem Ausweg sucht, der ist innerlich stark. Wer auch unter hoher Anspannung nicht einfach das tut, wozu er gerade Lust hat, sondern was richtig und notwendig ist, der verfügt über innere Kräfte, die ihm und anderen Menschen zum Segen werden.

Paulus betet also um innere Stärke für die Epheser. Die Gemeinde in Ephesus hat mit verschiedenen Anfeindungen und Schwierigkeiten zu kämpfen. Manche waren versucht, den Glauben an Jesus Christus wieder aufzugeben. Sie hatten es sich einfacher vorgestellt.

Und wie bei der Muskelkraft das Training und die richtige Ernährung die entscheidenden Faktoren sind, so ist es auch mit der inneren Kraft: Es braucht Training und die richtige Ernährung. Paulus schreibt den Ephesern, dass die Schwierigkeiten, in denen sie stecken, Gottes Trainingsprogramm für sie sind. Es ist zwar unangenehm, aber ohne dieses Training gibt es kein Wachstum, keine innere Stärke. Er kommt darauf an, jetzt nicht wegzulaufen, sondern diese Schwierigkeiten als Chance anzunehmen: Die Chance, im Glauben zu wachsen, innerlich stark zu werden.

In seinem Gebet nennt Paulus auch die Nahrung, die wir brauchen: Gottes Geist schöpft aus dem Reichtum der Herrlichkeit Gottes und macht uns auf diese Weise innerlich stark. Wie sollen wir das verstehen? Ich glaube, es geht hier um Zeit in Gottes Gegenwart. Unsere Seele braucht Zeit mit Gott. So wie Kinder ihre seelischen Batterien wieder aufladen, wenn sie zu den Eltern auf den Schoß klettern oder in ihre Arme springen, so brauchen auch wir Zeit mit Gott und Zeit vor Gott. In diesen Zeiten kann Gottes Geist uns regenerieren. Diese Zeit können wir im Gebet verbringen oder auch einfach nur in der Stille. Es geht nicht darum, dass wir viele Worte machen, sondern dass wir in die Gegenwart Gottes treten. Worte der Bibel helfen uns dabei, uns auf die Gegenwart Gottes auszurichten. Gottes Reichtum ist unerschöpflich. Wann habe ich heute Zeit hierfür?

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