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Kein anderes Evangelium!

Bernhard Heyl über Galater 1,6

Paulus schreibt: Mich wundert, dass ihr euch so bald abwenden lasst von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem andern Evangelium.

Galater 1,6

Paulus schreibt: "Mich wundert, dass ihr euch so bald abwenden lasst von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi zu einem anderen Evangelium."

Das sind starke Worte. Paulus deutet nicht etwa nur an, sondern stellt in aller Klarheit fest, dass in den Gemeinden Galatiens einiges gewaltig im Argen liegt. So gewaltig im Argen, dass er sogar einen Fluch ausspricht. Das ist offenbar für ihn kein theologischer Nebenschauplatz, sondern Kern der Sache. Es geht – so sagt er – um das Evangelium, das die Galater in der Gefahr stehen, zu verlieren. Ein „anderes Evangelium“ sei plötzlich Favorit und darüber ist Paulus außer sich. Nirgendwo sonst in seinen Briefen reagiert der Apostel so leidenschaftlich und harsch zugleich. „Mich wundert, dass ihr euch so bald abwenden lasst von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi zu einem anderen Evangelium.“ Ein anderes, ein falsches Evangelium - Wie kann das sein? Was ist da passiert?

Paulus hatte in Kleinasien evangelisiert. Menschen waren zum Glauben an Jesus Christus gekommen, Gemeinden entstanden. Die frohe Botschaft breitete sich aus. Doch dann kamen Leute aus der Jerusalemer Gemeinde hinter Paulus hergezogen, die aufgrund ihres jüdischen Hintergrunds die Meinung vertraten, jeder, der Christ werden wolle, müsse zunächst einmal dem Judentum beitreten. Wer die Messias Verheißungen des Alten Testaments, die allein dem Volk Israel gegeben worden seien, für sich in Anspruch nehmen wolle, der müsse zuerst die Beschneidung, sowie die kultischen Reinheits- und Speisegebote einhalten. Das Halten des Gesetzes sei die Voraussetzung für den Zugang zum Evangelium!

Falsch! Sagt Paulus: Ganz falsch! Genau darum geht es beim Evangelium nicht! Es ist nicht bedingt! Es baut nicht auf einer Vorleistung unsererseits auf!  Es ist nicht die Ergänzung unserer religiösen Leistungen, damit es am Ende reicht!

Wer so etwas erzählt, verkündigt ein anderes Evangelium, als es im Alten und Neuen Testament zu finden ist! Ein Evangelium, das gar keins ist – wie Paulus weiter ausführt. Und wer so etwas unter die Leute bringt – noch einmal der Apostel – der sei verflucht!

Warum so massiv, lieber Paulus? Was ist denn so schlimm an dieser Sache? Lass doch diejenigen, denen der Glaube an Jesus alleine nicht genügt und die noch was drauflegen wollen, ihr zusätzliches Engagement einbringen. Das schadet doch keinem, oder?

Doch, sagt der Apostel. Wer das tut, hat das Evangelium verloren, ist aus der Gnade gefallen, oder mit den Worten unseres heutigen Bibelverses ausgedrückt: hat sich abwenden lassen von Christus hin zu einem Pseudoevangelium. Und dieses Pseudoevangelium ist nichts anderes, als das immer wiederkehrende Muster christlicher Religiosität, bei der „Jesus und … irgendetwas anderes“ vermeintlich heilsnotwendig sind. Das reformatorische „Solus Christus“ wird überall dort ausgehebelt, wo man nicht mehr gelten lässt, was Paulus dem Gefängnisaufseher in Philippi sagt: „ Glaube an den HERRN Jesus, dann wirst du und dein Haus selig (gerettet)!“ (Apg. 16,31) Allein der Glaube an Jesus rettet – der Glaube an Jesus allein rettet! Das ist sicher nicht alles, was zum Christsein gehört, aber es ist unumstößlich der Kern des Evangeliums. Jesus allein genügt! Alle frommen Verhaltensregeln, Ordnungen, Lifestylevorgaben, Sprachregelungen, politisch-weltanschauliche Vorlieben sind zweitrangiger Natur und haben mit dem Kern der Sache nichts zu schaffen. Wer sie in den Mittelpunkt rückt, verfälscht das biblische Evangelium zu einem „anderen“.

Wer an Jesus glaubt, hat das Leben! Ohne Wenn und Aber. Keine fromme oder auch andere Vorleistung nötig! Glauben Sie das?

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