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/ Wort zum Tag

Offene Türen

Alexander Nussbaumer über Kolosser 4,3.

Paulus schreibt: Betet für uns, dass Gott uns eine Tür für das Wort auftue und wir vom Geheimnis Christi reden können.

Kolosser 4,3

Paulus betete oft und intensiv für die Christinnen und Christen in den von ihm gegründeten Gemeinden. Am Anfang seines Briefes an die Kolosser schreibt er: „Wir danken Gott, dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, jedes Mal, wenn wir für euch beten.“ Im letzten Kapitel steht der Tageslehrvers. Paulus bittet die Briefempfänger, auch für ihn und seine Mitstreiter zu beten.

Paulus ist demütig. Er weiß sich auf derselben Stufe wie die Empfänger seines Briefes. Sie sind mit ihm zusammen auf Fürbitte angewiesen. Ein über allem schwebender „Oberguru“ braucht das nicht. Er kennt keine Schwächen, sondern gibt seinen Schülern milde seine neuesten Weisheiten weiter. Nicht so Paulus. Der Apostel versteht sich als „Knecht Jesu Christi“ (z.B. Römer 1,1).

Was ist Fürbitte? Es ist das Gebet für die andern. Schon im Alten Testament treten Abraham, Mo-se, Samuel oder Elia als Fürbitter auf. Im Neuen Testament ist Jesus der wichtigste Fürsprecher. Mit seinem Tod am Kreuz hat er die Lücke zwischen uns und Gott geschlossen. Fürbitte orientiert sich an Gottes Willen: sein Wille soll geschehen. Sie strebt an, Gott zu verherrlichen.

Zur Fürbitte sind alle Christen berufen, nicht nur speziell ausgesonderte „Superchristen“. Es ist geradezu eine Sünde, selber nicht Fürbitte für andere zu leisten. „Es sei fern von mir, mich am HERRN zu versündigen und davon abzulassen, für euch zu beten“, sagt der Prophet Samuel (1. Samuel 12,23).

Die Kolosser sollen mit ihrer Fürbitte vor allem ein Anliegen vor Gott bringen: Er solle eine Türe öffnen für sein Wort. Hinter dieser Bitte steht eine Erfahrung, die jeder macht, der wie Paulus die Frohe Botschaft weitergeben will: Damit diese Botschaft ankommt, braucht es die Gnade der offenen Türe. Herzenstüren lassen sich nicht mit dem Brecheisen öffnen. Dazu braucht es das sanfte Wehen des Geistes Gottes. Meist bringt es mehr, wenn wir nicht gescheite Argumente, sondern schlichte Glaubenserfahrungen weitergeben. Das Gegenüber kann dann sagen: «Schön für dich, aber ich brauche das nicht.» Wenn der Geist weht, kann das Gespräch aber auch in die Tiefe gehen. Auf ein Argument folgt oft ein Gegenargument. So kann eine Diskussion entstehen, in der es nur darum geht, wer Recht hat. Das zeugt noch nicht von einer offenen Türe, kann aber ein Anfang sein, um zu den wichtigen Fragen vorzudringen.

Was sollen nun diese offenen Türen möglich machen? Das „Geheimnis Christi“ soll verkündet werden und mitten im Herzen ankommen. „Geheimnis“ – das tönt schon fast esoterisch. Diesem Geheimnis müssen wir uns aber nicht Stufe um Stufe und mit eigenen Anstrengungen nähern. Nein, das Geheimnis Christi ist seit seiner Menschwerdung öffentlich geworden. Es war einst bei Gott verborgen, nun aber ist es uns anvertraut; Gott hat es offenbart. Darum kann und soll es so verkündigt werden, dass es alle Menschen erreichen kann. Und damit sind wir wieder bei den offenen Türen: Diese Botschaft soll durch offene Herzenstüren in die Mitte des Lebens gelangen und Menschen von Grund auf neu machen.

Dem Tagesvers entsprechend lade ich Sie jetzt ein, Fürbitte zu tun. Beten Sie um offene Türen für das Evangelium, in Ihrer unmittelbaren Umgebung und weltweit.

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