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Gedanken zur Tageslosung

Siegfried Meier über Psalm 121,3

Der HERR wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht.

Psalm 121,3

Irgendwer war ohne Absicht meiner Tochter auf den Fuß getreten, Judo, natürlich, kein Sport für Zartbesaitete. Jedenfalls kam sie mit schmerzverzerrtem Gesicht aus der Turnhalle und wir landeten bald darauf im Krankenhaus. Wird ja wohl kein Beinbruch sein, witzelte einer. Nun gut, Fußbruch. Schmerzhaft. Wenn ich ihr ins Gesicht schaue.

Seltsam: rund um mich herum brechen sich die Leute die Füße, die Beine, die Arme, das Schlüsselbein, die Schulter und die Rippen. Nur mir passiert das nicht. Bin ich zu ängstlich, zu vorsichtig, nicht nur bei Glatteis? Ich höre ein Wort wie das aus Psalm 121 mit gemischten Gefühlen: „Der HERR wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht.“ Ja, ich weiß: das hat er wahrgemacht. Mein Fuß ist vielleicht geglitten, aber noch nicht gebrochen. Ich bin froh darüber, auch wenn ich die vielen kenne, die nun denken müssten: und was ist mit mir? Hat er bei mir nicht aufgepasst?

 Schwierig. Ich lese den Psalm als Zuspruch und freue mich, wenn ich behütet werde. Ich habe auch erlebt, dass ich persönliche Worte aus der Schrift auf mich bezogen habe und immer noch warten muss, bis sie eintreffen, sich erfüllen oder eben für mich „wahr werden“. Der Segen spricht Gottes gnädige Nähe zu, das ist auch das Bild, was ich aus dem Schluss des Lukasevangeliums für immer vor Augen habe: der segnende Christus und die Jünger sind die Gesegneten auf ihrem Weg. Gesegnete, nicht einklagbar Versicherte. Ein Segen ist so viel mehr. Da gehöre ich zu Jesus Christus, da höre ich sein Wort, da sehe ich die Geste des Segnens, da bin ich im Zentrum meines Glaubens, ganz und gar auf ihn zu vertrauen. Machen wir es heute doch genauso: wir hören, nehmen die Worte des ganzen Psalms (121) auf uns lassen uns segnen von dem Herrn, der nicht schläft, der alles in der Hand hat, auch wenn wir alles aus der Hand geben müssen. Der unsere Hand hält, wenn wir andere Hände halten, der ja, auch auf unseren Fuß Acht gibt und ihn vom Gleiten bewahrt, wie unser ganzes Leben.

„Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe?
Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.
Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht.
Siehe, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht.
Der HERR behütet dich; der HERR ist dein Schatten über deiner rechten Hand,
dass dich des Tages die Sonne nicht steche noch der Mond des Nachts.
Der HERR behüte dich vor allem Übel, er behüte deine Seele.
Der HERR behüte deinen Ausgang und Eingang von nun an bis in Ewigkeit!“

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