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Gedanken zur Tageslosung

Siegfried Meier über Jeremia 31,17

Es gibt Hoffnung auf Zukunft für dich. Spruch des HERRN.

Jeremia 31,17

Ich weiß nicht, warum die Hoffnung so in Verruf geraten ist. Wobei – das hat mir neulich erst jemand erklären müssen, was das eigentlich ist, wenn etwas in Verruf gerät. Der Landesherr hatte in früheren Zeiten das Recht, Geld einfach zu entwerten. Ihm passte es nicht, wenn die Kaufleute auf ihren Geldsäcken saßen und nichts investierten oder keine Geschäfte tätigten. Dann „verrief“ er das Geld. Er ließ bekannt geben, ausrufen: euer Geld ist nichts mehr wert. Ihr müsst euer Geld nun nehmen und zu meinem Burgvogt bringen, der prägt neue Münzen und da könnt ihr das alte Geld eintauschen. Aber es ist nicht mehr viel wert, verlasst euch drauf. Und schon war das, an was die Menschen hingen, wertlos geworden.

Ist das mit der Hoffnung genauso? Hoffen und harren macht manchen zum Narren, haben wir noch gehört. Wer hoffnungsvoll lebt und noch etwas erwartet, wird belächelt.

Jeremia, ein Prophet Gottes, hätte auch nichts mehr zu hoffen. Der König zu seiner letzten Zeit ist ein schwacher Mann. Er lebt lieber in Abhängigkeit von einem großen Nachbarkönig, als dass er sich um seine Leute kümmert, noch schlimmer, als dass er sich um Gott und dessen Anspruch kümmert. Jeremia weiß, wo das endet. Er sagt es oft genug. Diese Stadt wird erobert, der Tempel zerstört, alle weggeführt. Da wäre nichts mehr zu hoffen.

Und trotzdem muss er auch das andere Wort sagen, das tröstliche, das aufbauende Wort. Das Wort : „Es gibt Hoffnung auf Zukunft für dich. Spruch des HERRN.“ Nicht mein Wort. Das könnte ich gar nicht sagen. Es gibt Hoffnung auf Zukunft, Hoffnung darauf, dass Du eine Zukunft hast. Wörtlich steht da: deine Nachkommen haben viel Gutes zu erwarten, spricht der HERR.

Ob die das haben fassen können? Zu schön, um wahr zu sein? Es hängt nicht an dem, was wir fassen oder begreifen mögen, es hängt daran, dass Gott es wahr macht, was er sagt. Hoffnung. Zukunft. Gottes Werk ist mit Hoffnung und Zukunft verbunden, man kann sogar sagen, die Hoffnung ist geradezu das Zeichen, dass Gott uns nicht aufgegeben hat. Warum lässt er Jeremia einen Blick nach vorne werfen? Weil Gott will, dass wir ihm vertrauen. Dass wir nicht einfach nach hinten schauen, wo alles noch so gut lief und man vieles noch hätte ändern können. Gott zeigt uns die Zukunft. Hoffnung auf Zukunft für dich. Darum kommt Jesus Christus auf die Welt. Darum heilt er, predigt er, weil es weitergeht, in die Zukunft Gottes hinein mit ihm vor Augen. Damit wir Hoffnung haben. Damit die Hoffnung untrennbar mit dem Namen Jesus Christus verbunden bleibt. Der uns nicht enttäuscht. Andere Hoffnung mag entwertet worden sein, in Verruf gekommen sein, aber nicht die Hoffnung auf ein ewiges Bleiben bei Gott.

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