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/ Wort zum Tag

Ein Gebet ruft den Retter

Jürgen Werth über Jona 2,3

Ich rief zu dem HERRN in meiner Angst, und er antwortete mir.

Jona 2,3

Manchmal kommt es knüppeldick. Manchmal hat sich alles gegen dich verschworen. Was nur schiefgehen kann, geht schief. Du kommst dir vor wie ein Hase, den Hunde in eine ausweglose Schlucht gejagt haben. Dein Herz rast vor Angst. Vor Todesangst. Dein Hirn schlägt Purzelbäume. Sucht verzweifelt nach Lösungen und findet keine. Schluss. Ende. Aus. Kein Mensch kann mehr helfen. Kein Mensch und – kein Gott.

Denn davon bist du überzeugt: Wo du nicht weiter weißt, weiß er es auch nicht. Nein, du kannst einfach nicht mehr glauben, nicht mehr vertrauen. Nein, du kannst einfach nicht mehr beten. Du hast keine Angst. Du bist Angst.

Als dich plötzlich ein Wort vom Himmel trifft. Durch die Bibel. Durch einen Menschen. Durch einen Geistesblitz. Und du ganz vorsichtig zu ahnen beginnst, dass Gott dich doch nicht vergessen hat. Dass er doch helfen kann. Dass er doch helfen will. Dass du dich nur in seine Arme werfen musst. In die Arme deines liebevollen Vaters. Dass du nur nach seinen Händen greifen musst. Nach den Händen, die von Nägeln durchbohrt sind. Und in dir wächst leise eine neue Gewissheit, dass dein Leben in seiner Nähe sicher ist.

So ähnlich muss es Jona ergangen sein, dem Propheten wider Willen aus dem Alten Testament. Klar war der Auftrag seines Gottes gewesen. Buße predigen in Ninive. Aber ebenso klar sein Nein. „Das will ich nicht. Das mach ich nicht. Such dir einen anderen.“

Ich kann Jona verstehen. Und all die anderen Gottesmänner und Gottesfrauen auch, von denen die Bibel erzählt. Keiner hat begeistert „Hurra!“ geschrien, wenn ihn ein Auftrag Gottes erreicht hat. Ein ungemütlicher Auftrag zumeist. Mose wollte nicht, Jeremia wollte nicht - ach, keiner wollte wirklich. Und keiner hatte sich zuvor für Gottes Sonderdienst beworben.

Aber Jona hatte es auf die Spitze getrieben. War einfach ausgebüchst. Als könnte man Gott davon laufen! Und der war ihm nachgelaufen, hatte sich allerhand einfallen lassen, um seinen Propheten doch noch dorthin zu bekommen, wo er ihn hatte haben wollen. Weg war Jona gewesen. Zu Land und zu Wasser. „Catch me, if you can!“ „Fang mich, wenn du kannst!“ Und Gott hatte gekonnt. Hatte einen großen Fisch geschickt, der den Propheten, der bei seiner Flucht über Bord gegangen war, einfach mal so verschluckt hatte. Echt ein Stoff für Hollywood!

Ja, und jetzt sitzt er da im schleimigen Fischbauch, seltsam lebendig und - er betet. Ja, Jona betet. Zu dem Gott, dem er eben noch ein Schnippchen schlagen wollte. Und Gott - wendet sich nicht verletzt und beleidigt ab. Gott hört. Und sagt dem Fisch, er soll den entlaufenen Propheten zurück spucken aufs Land.

Dann versucht’s Gott noch mal. Er wiederholt seinen Auftrag. Und Jona geht. Und predigt, was er zu predigen hat. Und erlebt, dass seine Predigt eine nie erwartete Wirkung zeigt. Die Menschen in Ninive tun Buße, kehren um.

„Ich rief zu dem HERRN in meiner Angst, und er antwortete mir.“ Das ist die biblische Losung für heute. Dieses Bekenntnis von Jona ist die Losung für mich. Für Sie. Für uns alle, die wir nicht nur Angst haben zuweilen, die wir Angst sind. Weil sie Gott davon gelaufen sind. Oder weil er sich aus dem Staub gemacht zu haben scheint. Die sich vorkommen, als hätte sie ein großer Fisch verschluckt. Einfach beten. Selbst dann, wenn man kaum daran glauben mag, dass dieses Gebet gehört, geschweige denn erhört wird. Es gibt Hilfe! Es gibt Rettung! Gott ist da. Mitten in der Angst. Er hört. Und er weiß einen Ausweg. Jonas Geschichte kann unsere Geschichte sein.

Schlimmer geht’s ja nimmer als damals bei Jona, oder?

Jona bekennt: „Du Herr, bist mein Retter!“ Mein Seenotretter, mein Fischbauchretter, mein Lebensretter! Dieser Gott kann auch Sie und mich retten. Ein für alle Mal und immer wieder. Vor ein paar Wochen haben wir’s doch noch gesungen, heute wollen wir uns daran erinnern: „Christ, der Retter ist da!“

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