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/ Wort zum Tag

Eine Dauerkarte für den Himmel

Albrecht Kaul über Titus 2,11.

Es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen.

Titus 2,11

Es ist manchmal zum Verzweifeln. Im Stadion kommen nur die auf die besseren Plätze, die eine Dauerkarte haben. Beim Arzt werden die bevorzugt behandelt, die privat versichert sind. Rabatt im Kaufhof bekommt nur, wer eine Pay-Pack-Karte besitzt und zum Galaempfang werden nur die eingeladen, die Mitglied im Rotary-Club sind. Immer wieder erleben wir Ausgrenzung und Benachteiligung. Ein Glück, die Sonne macht da einen Unterschied. Sie scheint auf Fleißige und auf Gauner, sie geht auf über kecken Jugendlichen und nörgelnden Senioren. Sie ist unparteiisch und will uns einfach nur Licht spenden und erwärmen.

Etwas für alle bietet heute das Bibelwort aus dem Titusbrief Kapitel 2, Vers 11: „Es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen.“

So, wie von der Sonne alle beschienen werden, ist erschienen für alle ein großes Geschenk unseres Gottes. Aber was ist das für ein besonderes Geschenk? Keine Pay-Pack-Karte oder Privatversicherung, es ist etwas Grandioses, etwas noch nie Dagewesenes, etwas lang Ersehntes – eine Dauerkarte für den Himmel, um mal in den Bildern zu bleiben. Es ist das Geschenk, das wir erst kürzlich zu Weihnachten wieder gefeiert haben. Gottes Sohn kommt in die Welt, um uns den Himmel wieder zu öffnen. Völlig von sich aus, ohne unseren Eigenbeitrag – Paulus beschreibt das mit „heilsamer Gnade“. Unverdient, aber auf uns zugeschnitten, universal für alle Menschen, aber eben auch für jeden Einzelnen persönlich.

Ich treffe in China in der 2 Millionenstadt Nanchang nach dem Gottesdienst einen alten Christen. Er erzählt mir durch einen Übersetzer, dass er in den traditionellen Religionen seines Landes nach Gnade, nach Begnadigung für sein schuldbeladenes Leben gesucht hat. Im Daoismus und im Buddhismus wurde er aufgefordert, Räucherstäbchen zu entzünden, Geld zu verbrennen und den Ahnen zu opfern. Das verflog alles wie der Rauch und brachte keinen Frieden.

Auch im Kommunismus fand er darauf keine Antwort, sondern nur Anklage, Spott und Verurteilung. Hier in der christlichen Gemeinde fand er Jesus, der für die Schuld aller Menschen gestorben ist. Dann sagte er wörtlich: „Ich, ein kleiner Chinese, einer von Milliarden meines Volkes, für mich ist Jesus gestorben. Er hat meine Schuld weggenommen, ich weiß, sie ist durch das Kreuz Jesu ein für alle Mal weggenommen. Ich bin begnadigt durch Jesus.“

Das ist das Geniale an dem Geschenk Jesus: Jeder, der es haben will und sich auf ihn einlässt, wird beschenkt. Nicht die Zugehörigkeit zu einem Volk oder einer Gesellschaftsgruppe sind die Voraussetzung; nicht die Gene entscheiden darüber, ob wir beschenkt werden oder ein moralisch einwandfreies Leben – es gilt allen Menschen. Vielleicht wird Ihnen die Genialität dieses Geschenks heute so richtig bewusst, wenn Sie ihre Arbeitskollegen, ihre Nachbarn, die Businsassen oder die Wartenden auf dem Arbeitsamt als mögliche Empfänger dieses Geschenkes ansehen. Wenn die Gnade jedem gilt, dann auch diesen. Auch wenn der Andere nervt, sich vordrängelt oder aus dem Mund riecht: Er ist ein potenzieller Empfänger von Gottes Geschenk. Machen Sie sich das bewusst, sicher werden sie dann darüber froh, dass es auch Ihnen gilt: Heilsame Gnade - oder wie es andere übersetzen: Rettende Liebe Jesu / Gott für alle / freundliche Zuwendung Gottes. Das ist es, was uns heute begleitet.

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