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Was Mitarbeiter wirklich brauchen

Johannes Schmidt über Nehemia 2,20.

Der Gott des Himmels wird es uns gelingen lassen; denn wir, seine Knechte, haben uns aufgemacht und bauen wieder auf.

Nehemia 2,20

Der Gott des Himmels wird es uns gelingen lassen. Denn wir, seine Knechte, haben uns aufgemacht und bauen wieder auf. Das lässt Nehemia seinen Gegnern ausrichten. Er ist einer der höchsten Beamten des persischen Königs Artaxerxes. Seine Worte klingen sehr selbstbewusst, sehr selbstgewiss. Wie kommt er dazu, so etwas zu sagen?

Nehemia hatte jüdische Vorfahren. Sie waren 60 Jahre zuvor nach Babylon geführt worden. Vor gar nicht so langer Zeit waren mehrere Gruppen von Exilanten nach Jerusalem zurückgekehrt. Aber es ging ihnen nicht gut. Nehemia hört davon. Ihn bewegt diese Not. Er will helfen. Er will Jerusalem wieder zu einem sicheren Ort machen. Nach einer längeren Gebetszeit reicht er Urlaub ein, und bekommt ihn auch. Für Nehemia ist das ein gutes Zeichen. Ohne Zeit zu verlieren, reist er gut ausgerüstet nach Jerusalem. Dort sucht er sich Mitstreiter und findet sie auch. Sie beginnen gemeinsam, die Stadtmauern zu reparieren und ganze Abschnitte neu zu errichten. Das ruft natürlich eine Reihe von Gegnern auf den Plan. Ihre Angriffe bügelt Nehemia mit den Worten ab: „Der Gott des Himmels wird es uns gelingen lassen.“ Aber: Ist Gott ein Gott der stärkeren Bataillone, wie es Friedrich der Große meinte? Kann man Gott so für sich vereinnahmen?

Gegenfrage: Geht es Nehemia wirklich darum, Gott für sich zu vereinnahmen? Vielleicht will er ja nur klarstellen: Wir sind seine Knechte. Wir tun das ja alles nicht, weil uns gerade einmal danach ist. Oder weil wir der Welt mal zeigen wollen, was eine Harke ist. Wir, seine Knechte. Das ist der Schlüssel zu diesem so selbstbewusst klingenden ersten Satz. Nehemia war der Mundschenk des persischen Großkönigs. Damit kam er von ganz oben, aus dem innersten Zirkel der Macht. Er war es gewohnt, dass seine Befehle unverzüglich ausgeführt werden. Aber er stellte sich ganz selbstverständlich in eine Reihe mit den ganz normalen Einwohnern Jerusalems. Er sah sich als Knecht Gottes, als von Gott abhängig. Vielleicht war er das ja so gewöhnt. Gegenüber seinem König war er auch nur ein Untergebener. Aber hier in Jerusalem war eindeutig er der Chef. Allerdings lässt er das nicht heraushängen. Er nimmt keine Privilegien für sich in Anspruch. Damit setzt er Maßstäbe. Er lebt vorbildlich.

Diese Sätze machen mir Mut. Ja, es gibt Aufgaben, die mir viel Mühe machen, die mir sehr schwer fallen. Hilfreich ist dann, mir neu zu vergegenwärtigen: Wenn ich mich so wie Nehemia als Mitarbeiter Gottes sehe, wenn ich das wirklich so lebe, darf ich auch mit seiner Hilfe rechnen. Dann kann ich auf seinen Segen zählen, auch wenn es zwischendurch manchmal nur mühsam vorwärts geht.

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