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Gott will nicht das Leben wegnehmen

Johannes Schmidt über 2. Samuel 14,14

Gott will nicht das Leben wegnehmen, sondern er ist darauf bedacht, dass das Verstoßene nicht auch von ihm verstoßen werde.

2. Samuel 14,14

Klingt das nicht irgendwie merkwürdig? „Gott will nicht das Leben wegnehmen, sondern er ist darauf bedacht, dass das Verstoßene nicht auch von ihm verstoßen wird.“ Vielleicht hilft es deshalb, einmal auf das zu hören, was vor und nach diesem Satz steht. Da werden unerquickliche Familiengeschichten erzählt. Ein altes Sprichwort sagt: „Pastors Kinder und Müllers Vieh geraten selten oder nie.“ Das trifft auch auf den König David und seine Kinder zu.

Einer der künftigen Thronfolger vergewaltigt eine seiner Halbschwestern. Ihr Bruder, der schöne Absalom, ermordet den Vergewaltiger und flieht zu seinem Großvater. Damit hat er keinen Zugriff mehr auf den Königsthron. Kann ein Ehrenmörder König werden? Nein, sagt David. Einer der Generäle will dem Verstoßenen, dem Ehrenmörder, doch noch eine Rückkehr ermöglichen. Dafür engagiert er eine kluge Frau. Die trägt dem König eine fiktive Geschichte vor. . Sie stellt dabei Gott als Vorbild hin: Lieber König David! Schau dir das alles doch mal aus der Perspektive Gottes an. Gott will das Leben. Es tut ihm weh, wenn seine Menschen leiden, wenn sie sich gegenseitig Schmerzen zufügen, wenn verletzter Stolz, wenn tiefer Groll, wenn Konventionen und Traditionen, den Sieg davon tragen. Deshalb hör bitte auf, dich wie ein kleiner Junge zu benehmen. Verstoße deinen eigenen Sohn nicht länger. David, denk doch mal ein paar Jahre zurück, … ich sage nur Bathseba und ihren Mann! Hast du den nicht ermorden lassen? Was wäre denn gewesen, wenn Gott dir das nicht vergeben hätte, wenn er dich verstoßen hätte? Wie hätte dein Leben als Verstoßener ausgesehen, ein Leben fern von Gott? Mit welchem Recht verstößt du jetzt deinen Sohn?

In vielen Familien, auch in christlichen, tappen Eltern in die gleiche Falle. Kinder gehen ab einem bestimmten Alter ihre eigenen Wege, … und machen natürlich Fehler, manchmal sogar richtig schlimme Dinge. Dann gibt es oft richtig Krach. Das Miteinander wird nachhaltig gestört. Es geht gar nichts mehr. Dann führt kein Weg daran vorbei: Es muss alles auf den Tisch. Aber dazu brauchen Eltern und Kinder ganz viel Weisheit. Vor allem die Eltern müssen den entscheidenden Schritt als erste gehen. Sie müssen anerkennen, dass sie als Eltern nicht besser sind als ihre Kinder, dass sie ja auch nur von der Gnade Gottes leben, dass sie kein Recht haben, ihre Kinder zu verachten und zu verstoßen. Nur so kann wieder Frieden werden, bekommt das Miteinander wieder eine Chance. Auch wenn es mühselig ist und schmerzt: Es wäre das Beste, was uns passieren könnte.

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