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/ Wort zum Tag

Fürchte dich nicht!

Alexander Nussbaumer über 5. Mose 31,8.

Der HERR aber, der selber vor euch hergeht, der wird mit dir sein und wird die Hand nicht abtun und dich nicht verlassen. Fürchte dich nicht und erschrick nicht!

5. Mose 31,8

„Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkündige euch eine große Freude!“ So hören wir es jeweils im Weihnachtsevangelium. „Fürchte dich nicht und hab keine Angst!“, hören wir in der heutigen Tageslosung. Luther übersetzte: „... und erschrick nicht.“

Mose sagte diese Worte in einer Umbruchsituation. Er wird bald nicht mehr bei seinem Volk sein. Josua wird die Führung übernehmen. Und die Zukunft ist tatsächlich zum Fürchten: Auf der anderen Seite des Jordans warten gut befestigte Städte und kampferprobte Völker. Diese werden die aus ihrer Sicht dahergelaufenen Fremden nicht willkommen heissen, sondern möglichst schnell wieder loswerden wollen.

Umbruchsituationen sind auch in unserem Leben oft angstbesetzt. Was kommt auf mich zu? Das Wort „Zukunft“ kommt von „das, was auf uns zu kommt“. Insbesondere Menschen, die wenig Mut haben oder gar zu Depressionen neigen, sind von Umbrüchen bedroht: Sie sehen die Zukunft entweder dunkel oder die anstehenden Aufgaben schieben sich wie bedrohliche Berge auf sie zu. Ich kenne dieses Gefühl aus einer Lebensphase, in der ich kurz vor einem Burnout stand.

„Fürchte dich nicht, hab keine Angst, erschrick nicht“ – das ist vor allem in Situationen wie der eben beschriebenen leicht gesagt. Wenn ich mich einfach fürchte, was ist dann? Wenn die Zukunft, das was auf mich zukommt, bedrohlich ist? Die Krebsoperation? Die Entlassung? Die Scheidung? Oder einfach das Unbekannte, das vor mir ist?

Jesus sagte: „In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Auch dieses Wort fiel in einer Umbruchsituation. Wie Mose bereitet Jesus die Seinen darauf vor, dass er bald nicht mehr unter ihnen sein wird. Wie begründet er sein „seid getrost“? Er hat die Welt überwunden! Er hat dem Versucher widerstanden. Er ist in unverbrüchlicher Gemeinschaft mit seinem Vater im Himmel geblieben. Er ist vor den Feinden, die ihn umbringen wollen, nicht eingeknickt.

Wie wird im Vers der Tageslosung das „Fürchte dich nicht“ ausgelegt? Gott zieht vor dir her, er ist mit dir, er vergisst und verlässt dich nicht. Schöne Worte! Wie aber bleiben sie nicht bloss schöne Worte, sondern werden zu kraftspendenden Worten?

Die Glaubenserfahrung macht den entscheidenden Unterschied. Wer Gott als treu erfahren hat, dem wird unsere Tageslosung zur Kraftquelle. Und wenn diese Erfahrung fehlt? Dann empfehle ich ein Gebet wie z.B. das folgende:

„Vater im Himmel, schenke mir bitte die Erfahrung deiner Liebe und Treue. Ich tappe im Nebel. Ich vermisste bisher dein klares Eingreifen. Lass mir dein Versprechen zum Kraftwort werden, dass du vor mir hergehst und mich weder verlässt noch vergisst.“

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