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/ Wort zum Tag

Singt Gott dankbar in euren Herzen

Friedhelm Geiß über Kolosser 3,16.

Mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen.

Kolosser 3,16

„Singen ist das Fundament zur Music in allen Dingen“ So schreibt Georg Philipp Telemann 1718. Und das zu einer Zeit, in der die Instrumentalmusik die Vokalmusik verdrängte. Telemann war an diesem Prozess selbst maßgeblich beteiligt, spürte aber zugleich, dass der Verlust des Singens die Musik insgesamt verkümmern lässt. Singen gehört einfach zum Menschen. Es ist „eine unverzichtbare, elementare und emotionale Lebensäußerung des Menschen“, so beschreiben das elf Musikprofessoren in den sogenannten „Essener Thesen zum Chorsingen im 21. Jahrhundert“.

Martin Luther schreibt an seinen Freund Matthias: „Wenn ihr traurig seid und es will überhand nehmen, so sprecht: Auf! Ich muss unserem Herrn Christus ein Lied spielen, denn die Schrift lehrt mich, dass er gern fröhlich Gesang und Saitenspiel hört. Und greift frisch in die Tasten und singet drein, bis die Gedanken vergehen, wie David und Elisäus taten. Kommt der Teufel wieder und gibt euch eine Sorge oder traurige Gedanken ein, so wehret euch frisch und sprecht: Aus, Teufel! Ich muss jetzt meinem Herrn Christus singen und spielen. Also müsst ihr euch wahrlich ihm widersetzen lernen und nicht gestatten, dass er euch Gedanken mache. Denn wo ihr einen einlasset und zuhöret, da treibt er wohl zehn Gedanken hernach, bis er euch übermanne. Darum ist nichts besser, als ihm flugs im ersten auf die Schnauzen geschlagen.“ Heftig, direkt und etwas derb – aber ehrlich – Martin Luther.

Singen und Musizieren waren zu allen Zeiten entscheidende Träger von Botschaften. In der Reformation waren es keineswegs nur Luthers theologische Schriften, die für die Veränderung sorgten. Was aus der Reformation eine wirkliche Volksbewegung machte, das waren ganz wesentlich seine Choräle, die der Volksmusik der damaligen Zeit abgelauscht waren. Singen ist zu allen Zeiten eine unaufgebbare Lebensäußerung der christlichen Gemeinde.

Und heute sind wir eingeladen durch das gute Wort in Kolosser 3,16 selbst einzustimmen in das Lob Gottes: „Mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen“. Wie oft schon sang ich allein im Auto Lieder. Ich kam von einer anstrengenden, vielleicht auch bedrückenden Sitzung und war auf der Autobahn unterwegs zum nächsten Termin. Trübe Gedanken zogen durch meinen Kopf. Und dann habe ich angefangen zu singen. Wie wohltuend können sich die alten Choräle oder die neuen Anbetungslieder auf die Seele auswirken. Singen bläst die Wolken weg von der Seele. Das tut so gut. Nicht umsonst singt David: „Lobe den Herrn meine Seele“. Weil das hebräische Wort für Seele auch mit Kehle übersetzt werden kann, könnte das auch heißen: Lobe den Herrn meine zugeschnürte Kehle. Lobe den Herrn, mein dicker Hals. Lobe den Herrn, mein heißer Atem. Also, gerade wenn mir die Kehle zugeschnürt ist, mir etwas in die falsche Kehle gerutscht ist, mir das Wasser bis zum Hals steht, mein Atem stockt und ich mit mir selbst beschäftigt bin. Gerade dann ist eine Blickänderung angesagt. Und dabei können Lieder eine großartige Hilfe sein. Und deshalb lade ich Sie ein, einfach die vielen schönen Lieder und Melodien mitzusingen oder mitzubrummen. Wie zum Beispiel:

„Ein neuer Klang soll diese Welt erfüllen, ein neues Wort, ein neues Lied, und neue Freude soll das Herz bewegen, die wunderbar an uns geschieht. Jesus, du bist mein Lied: Ich will dir Ehre geben. Du bist  das Licht der Welt. Du bist das Leben. Jesus, du bist mein Lied.“

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