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Ohne Liebe geht nichts!

Rainer Heuschneider über 1. Korinther 13,2

Wenn ich alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts.

1. Korinther 13,2

„Piep, piep, piep – wir haben uns alle lieb“, so der gemeinsame Familienchor nach dem Mittagessen. „Das machen wir immer so“, ruft mir die kleine Lea zu. Ihre Eltern schmunzeln.

„Piep, piep, piep – wir haben uns alle lieb“ – das ist aber leichter gesprochen als gelebt. Auch in dieser Familie geht es schon mal drunter und drüber. Wenn sich die beiden Töchter um ein Spielzeug streiten oder die Eltern eine Meinungsverschiedenheit austragen. Es fällt oft schwer, Nächstenliebe konsequent zu leben.

Eine der schönsten Abschnitte in der Bibel über die Liebe finden wir im 1. Korintherbrief. Dort nennt man das Kapitel 13 auch gerne das „Hohelied der Liebe“. Ganz konkret entfaltet der Apostel Paulus, was Nächstenliebe ausmacht. Wer liebt, ist z. B. geduldig und freundlich (4), wer liebt, rechnet das Böse nicht zu (5) und vieles mehr.

Nun schreibt Paulus diese Worte nicht an Christen, die in „gelebter Liebe“ auf dem Zeugnis eine „1 Plus“ haben. Auch bei den Christen in Korinth „menschelt“ es sehr. Da ärgern sich die ärmeren Gemeindeglieder über die Hochnäsigkeit der reichen Christen. Da geraten die Menschen über einige Glaubensaussagen, wie die Auferstehung der Toten, an die Köpfe (Kapitel 15) und Manches mehr.

Diesen Christen schreibt der Apostel ziemlich am Anfang des 13. Kapitels: „Wenn ich alle Geheimnisse wüsste und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts“ (V. 2). Klugheit, selbst viel biblisches Wissen ohne Liebe macht einen Menschen eher überheblich als hilfsbereit für andere.

Zurück in unsere Zeit:
Sven dagegen reagiert ganz anders. Für viele in der Klasse gilt er als der Streber, der Überflieger. Als aber sein nerviger Tischnachbar einen Unfall hat und längere Zeit im Krankenhaus liegen muss, besucht er ihn freiwillig jeden Tag, hilft ihm, dass er den Anschluss hält. Erst Monate später erzählt Sven, dass er Christ geworden sei. Gott habe ihm den kranken Kevin aufs Herz gelegt. Noch heute sind beide befreundet, obwohl sie längst die Schule verlassen haben. Wie ermutigend, wenn Klugheit und Nächstenliebe sich hilfreich ergänzen.

Übrigens: Als ich die junge Familie verlasse, von der ich eingangs erzählt habe, entdecke ich an der Haustür ein Foto von einer Jesus-Darstellung. Darüber steht: „Der lächelnde Christus“. Der Familienvater erklärt: „Dieses Foto habe ich bei unserem letzten Schweiz-Urlaub gemacht. Es erinnert mich daran, dass Gottes Liebe mich begleitet, wenn ich das Haus verlasse.“ Dieses Mal muss ich schmunzeln und denke: „Ist es nicht wunderbar, als geliebtes Kind Gottes selber Gottes Liebe weiterzugeben?“

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