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Gott will alle

Rainer Dick über Psalm 96,3

Tut kund seine Herrlichkeit unter den Nationen, unter allen Völkern seine Wunder.

Psalm 96,3

Gott will alle. Denn er ist der Gott für alle. Die Menschen aller Völker sind seine Geschöpfe. Deshalb sollen ihn auch alle kennen lernen. Auf keinen will er verzichten. Unser heutiges Bibelwort ist der alttestamentliche Befehl zur Mission. Gottes Größe und seine großen Taten müssen Menschen bekannt gemacht werden. John Stott, der englische Theologe, sagte: „Das Ziel aller Mission ist die Ehre Gottes.“ 

Es ist seinem Volk Israel – und an das richtet sich dieses Wort – nicht als Möglichkeit zur Betrachtung vorgelegt. Es ist ein Befehl des ewigen Gottes. So wie Jesus, der Auferstandene, in Matthäus 28 seinen Jüngern mit den Worten „Geht hin in alle Welt“ auch keine These zur Diskussion unterbreitet, sondern einen Befehl gibt.

Nun sind wir heute in einer komfortablen Lage: In früheren Zeiten mussten Missionare lange, beschwerliche Reisen unternehmen, um zu den Völkern zu gelangen. Für manche war der Abschied aus der Heimat ein Abschied ohne Wiederkehr. Heute schickt Gott uns die Völker vor die Haustür.

Ein Mitarbeiter erzählte vor einiger Zeit, dass er endlich den Mut gefasst hatte, den Besitzer der Döner-Bude, bei der er Stammgast war, auf Gott und den Glauben hin anzusprechen. Und dieser Mann sah es nicht – wie es bei manchem Deutschen vorkommt – als eine Zumutung an. Er ließ sich auf ein intensives Gespräch ein. Am Schluss sagt er: „Ich bin nun schon 10 Jahre in Deutschland. Aber mit mir hat noch keiner über den christlichen Glauben gesprochen.“

Worüber soll man denn mit den Menschen reden? Natürlich von der Herrlichkeit Gottes und seinen großen Taten. Wir sollen keine Debatten über die Richtigkeit des einen oder anderen Glaubens führen.  Wir sollen einfach davon reden, wie groß Gott ist, wie groß seine Liebe zu uns ist und was er durch Jesus Großes für uns getan hat. Ein ehemaliger Leiter eines Missionswerkes im Nahen Osten berichtete, dass er bei Glaubensgesprächen mit Muslimen immer am Anfang sagt: „Gott sei Dank. Ich bin Christ.“ Nun sind Muslime der Überzeugung, dass der Islam die beste aller Religionen ist und alle anderen minderwertig. Deshalb provoziert diese Aussage die Rückfrage: „Wie kannst du Gott danken, der du doch zu einer niederen Religion gehörst?“ Und schon besteht die Möglichkeit, das Evangelium zu bezeugen und zu erklären.

Wir haben keinen kleinen Gott, für den wir uns schämen müssten. Wir haben einen Gott, der jeden Menschen, jeder Sprache, jeder Hautfarbe von Herzen liebt und in seiner Nähe haben will. Christen sind Egoisten, wenn sie das für sich behalten. Nach einer Jugendveranstaltung kamen zwei junge Männer empört auf mich zu: „Wir haben den Eindruck, Sie wollen uns zu Christen machen.“ Meine Antwort: „Der Eindruck ist richtig.“ Darauf sie: „Was gibt Ihnen denn das Recht dazu?“ Ich habe ihnen gesagt: „Wisst Ihr, wenn jemand Zugang zu einem ungeheuren Vermögen hat, dann könnt Ihr doch ihm nicht den Vorwurf machen, dass er mit euch teilen will.“

Der Beter unseres Psalms findet in seinem Lied immer neue Ausdrücke dafür, wie groß und herrlich unser Gott ist. Das will er aller Welt bekannt machen. Gott will alle. Das Bibelwort ist  für mich eine Ermutigung, in dieses Lied einzustimmen. Gleich vor der Haustür.

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