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Gott heilt zerbrochene Herzen

Burghard Affeld über Psalm 147,3

Der HERR heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.

Psalm 147,3

Wie erstarrt steht die Mutter in der Haustür. Tränen tropfen langsam aus ihren Augen, als gehörten sie nicht zu ihr. Richtig weinen kann sie schon lange nicht mehr. Vor ihr steht ihr 17-jähriger Sohn, den ich zu ihr nach Hause zurückgebracht habe. In der Drogenrehabilitation hatten wir versucht, ihn von der Sucht nach harten Drogen weg zu bringen. Vergeblich! Nach vielen fehlgeschlagenen Therapien war dies die letzte Chance für ihn. Nun muss er ins Gefängnis und seine Strafe absitzen. Raubüberfall und Beschaffungskriminalität waren seine Straftaten. Der Richter hatte ihm noch einmal eine Chance zur Bewährung gegeben. Nun ist es aus. Chancen verspielt.

Den Eltern hat sein Schicksal das Herz gebrochen. Sein Vater liegt mit einem Herzinfarkt im Krankenhaus.  Seine Mutter hält diese Nöte kaum aus. Sie hat sich selber hart gemacht gegenüber dem erfahrenen Leid. Ihre Entschlossenheit zu überleben hat sich wie einen Ring aus Stahl um ihr Herz gelegt. Sie fürchtet den Zusammenbruch ihrer Kräfte. Aber sie will nicht aufgeben. Sie muss sich selber helfen. Niemand ist da, der ihr Leid versteht. Niemand ist da, der sie in den Arm nimmt und sie festhält auf dem schwankenden Boden ihres Lebens. Niemand?

Im Flur des Hauses fallen mir ein Kreuz und ein Bibelspruch ins Auge. Das macht mir Mut, die Mutter vorsichtig aber deutlich auf den hinzuweisen, der zerbrochene Herzen heilt.

Ich denke an das Wort aus Psalm 147 Vers 3: „Der Herr heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.“  Vorsichtig versuche ich der Mutter nahezubringen, dass Gott sie kennt. Sein Sohn Jesus Christus hat alle Freuden und alles Leid auf dieser Erde selbst erfahren. Er kennt unseren Schmerz im Leid und weiß um die Last unbereinigter  Schuld.  Jesus allein kann zerbrochene Herzen heilen und Wunden verbinden. Das ist die einzige Chance für alle Menschen dieser Welt und für die Mutter des Drogensüchtigen. Ganz langsam keimt in ihr Hoffnung auf. Sie beruhigt sich. Im Gebet befiehlt sie sich selbst und ihre ganze Familie der Fürsorge Gottes an.

Die Leiden in dieser Welt sind vielfältig und groß. Wie viel Leid verträgt ein Mensch? Wie viel zerbrochene Herzen kommen mit den Flüchtlingen in unser Land! Da sind die vergewaltigten Frauen und Mädchen oder die verwaisten Kinder, die miterlebt haben, wie ihre Eltern vor ihren Augen erschossen wurden. Wer kann ihnen helfen? Wer verbindet die Wunden ihrer Herzen?  - Und wir?

Wie viel Leid können wir mitansehen, ohne abzustumpfen?

Beten wir für diese Menschen! Halten wir Augen und Ohren offen, um zu entdecken, wer in unserer Nähe Gottes und unsere praktische Hilfe benötigt. Dann können auch wir das große Glück erleben, wie Gott sich herabbeugt, Schmerzen lindert und Schuld vergibt. „Der Herr heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet  ihre Wunden.“  Haben Sie das schon selber erlebt? Wenn ja, sagen Sie es weiter! Wenn nicht, beten Sie! Wie bei den Eltern des drogenabhängigen jungen Mannes, will Gott auch der Arzt Ihres Lebens sein.

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