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/ Wort zum Tag

Gedanken zur Tageslosung

Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern.

Psalm 22,23

„Weißt du schon? Hast du schon gehört?“ Was erzähle ich so alles an einem Tag? Ich bin da gar nicht anders, als andere Menschen: neugierig auf Informationen, interessiert an Skandalen und Skandälchen – an Dingen und vor allem Personen, über die ich mich so richtig aufregen kann: „Weißt du schon? Hast du schon gehört?“

Was erzähle ich so alles an einem Tag? Was erzähle ich alles in meinem Leben und mit meinem Leben? In der heutigen Losung der Herrnhuter Brüdergemeine heißt es aus Psalm 22, 23: „Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern.“ Im Zusammenhang des Psalms wird deutlich: Da ist ein Beter, der es vor Gott ausspricht und es Gott verspricht: „Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern.“

Der Psalm 22 ist in der guten Nachricht Bibel mit der Überschrift versehen: „Rettung aus äußerster Verlassenheit“. Wer diesen Psalm liest, der erlebt einen Menschen, der aus großer Angst und Verbitterung Gott sein Leben klagt. „Wer mich sieht, macht sich über mich lustig, verzieht den Mund und schüttelt den Kopf“, heißt es im Psalm - und weiter: „Ich bin ein Wurm, von allen verhöhnt und verachtet“ (GNB VV7+8). „Viele Feinde umzingeln mich. Sie lassen mir keinen Ausweg. Sie zerfetzen mir Hände und Füße“ (GNB VV13+17).

So klagt der Beter des 22. Psalms Gott sein Leid. Dann kommt der Umschwung. Gott hat offensichtlich dieses Klagegebet erhört. „Herr, du hast mich erhört“, heißt es wörtlich in Vers 22. Wie intensiv und Herz zerreißend auch der Beter seine Not vor Gott klagte, jetzt fließt sein Gebet über von Dankbarkeit, Jubel und Lob Gottes. „Du hast mein Gebet erhört. Ich will meinen Brüdern von dir erzählen, in der Gemeinde will ich dich preisen: (…) Kein Elender ist dem Herrn zu gering; mein Geschrei war ihm nicht lästig. (…) Er hörte auf meinen Hilferuf. (…) Die Armen sollen sich satt essen; die nach dir, Herr, fragen, sollen Loblieder singen; immer möge es ihnen gut gehen!“ (GNB VV23 – 27 in Auszügen).

Man spürt es dem Beter des 22: Psalms richtig ab: er hat Gottes Hilfe erfahren und nun strömt sein Herz und sein Mund über.

„Hast du schon gehört? Weißt du schon?“
Was erzähle ich so alles an einem Tag? Wovon strömen mein Herz und mein Mund über?

Mich haben in diesen Tagen zwei Artikel in der Zeitschrift „Brennpunkt Gemeinde“ beeindruckt. Da erzählt ein Pfarrer, mit dem ich in meiner Kölner Zeit bei der „Missionale in Köln“ zusammengearbeitet habe, wie er sein Pfarrhaus für Flüchtlinge öffnet. Er selbst braucht nur noch zwei Zimmer im Pfarrhaus und stellt die anderen vier Räume Flüchtlingen aus Afghanistan zur Verfügung. „Die Armen sollen sich satt essen“ heißt es in Psalm 22. „Kein Elender ist dem Herrn zu gering.“

In einem zweiten Artikel wird über die Gemeinschaft „Brot und Rosen“ in Hamburg berichtet. Diese christliche Lebensgemeinschaft existiert seit 15 Jahren. Es ist eine Lebensgemeinschaft mit Flüchtlingen. Die Autorin des Artikels schreibt: „Wenn wir dann abends zum gemeinsamen Essen alle um den großen Esstisch sitzen, dann ist das für mich das Spiegelbild meiner Hoffnung auf das Reicht Gottes, wo alle Menschen als Schwestern und Brüder am Tisch des Himmelreiches sitzen werden“ (aus: Brennpunkt Gemeinde Nr.4. 2015, S. 151).

Für mich sind das zwei beeindruckende Stimmen, wie Menschen heute mit ihrem Leben die Losung dieses Tages umsetzen. „Mein Herr und mein Gott - Ich will deinen Namen kundtun meinen Brüdern.“ 

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