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/ Wort zum Tag

Gedanken zur Tageslosung

Das ganze Volk jauchzte laut beim Lobe des HERRN, weil der Grund zum Hause des HERRN gelegt war.

Esra 3,11

Opa Karl erzählt erst jetzt öfter von seinen Kriegserlebnissen und seiner Gefangenschaft und endet meist mit dem Satz: „Das schönste für mich war, nach all den Jahren wieder mit meiner Familie zusammen zu sein und wieder in der Kirche zu sitzen, in der ich konfirmiert wurde. In unserem Gotteswort für heute geht es dem Volk Israel ähnlich. Endlich war die babylonische Gefangenschaft zu Ende, es ging nach Hause und nun war der Grundstein zum Wiederaufbau des zerstörten Tempels in Jerusalem gelegt. Das ganze Volk jauchzte laut beim Lobe des Herrn, weil der Grund zum Haus des Herrn gelegt war – heißt es in Esra 3,11.  Endlich wurde der Tempel wieder aufgebaut, das Haus Gottes, nach dem es sich so sehnte. Das ist ein Grund, beim Lob Gottes laut zu jauchzen und der Freude darüber Ausdruck zu geben.

Wenn ich im Urlaub alte Kirchen besichtige, denke ich immer: Wie viele Predigten sind hier schon gehalten worden, wie viele Menschen sind hier zum Glauben gekommen in guten und schweren Zeiten! Wie viel ist hier schon gebetet worden in Kriegs- und Friedenszeiten, in Freud und Leid! Wie viele Glaubenslieder zum Trost und zur Stärkung sind mit dieser Orgel schon gesungen worden! Sicherlich, „das Evangelium braucht keine Dome“, hat der verstorbene Präses Peter Beier bei der Wiederindienstnahme des Berliner Doms gesagt. Ja, das Evangelium kann auch in der armseligsten Hütte gelesen werden - und wir spüren die Kraft dieses Wortes, es kann am Sterbebett gelesen werden - und das Licht der Auferstehung leuchtet hinein in den Schatten des Todes. Und dennoch – es tut vielen weh, wenn eine Kirche aufgegeben, entwidmet oder gar abgerissen werden muss, weil sich nur noch wenige Gemeindeglieder in ihr versammeln.“ Die Kirche muss doch im Dorf bleiben“, sagen auch die, die kaum hineingehen. Alles ist wichtig: Das persönliche Bibellesen zu Hause, der Austausch über Gottes Wort im Hauskreis, der Gottesdienst mit der Gemeinde – in welcher Form auch immer – in der Kirche. Überall spüren wir die Wirkmächtigkeit des Wortes Gottes, das in unseren Herzen Wurzeln schlagen will und uns so zu einem Tempel Gottes macht – wie der Apostel Paulus sagt (1. Kor.3,16).

 Manfred Siebald hat das in seinem Lied wunderbar so ausgedrückt:                                                              

In deinem Haus bin ich gern, Vater, wo du mein Denken füllst;                                              
da kann ich dich hören, Vater, sehn, was du willst.                                                                          
In deinem Haus will ich bleiben, Vater; du weist mich nicht hinaus, 
und nichts soll mich vertreiben, Vater, aus deinem Haus.

In deinem Haus hör ich gern, Vater, was du zu sagen hast;
auch das will ich hören, Vater, was mir nicht passt.
In deinem Haus will ich bleiben, Vater; füll du mich völlig aus.
Dann kann mich nichts vertreiben, Vater, aus deinem Haus….

Mein ganzes Leben soll dein Haus sein, Vater - dein Haus, das du für dich
nach deinen Plänen baust, mein Vater, und nicht für mich.
In diesem Haus sollst du bleiben, Vater; füll du es völlig aus,
Und nichts soll dich vertreiben, Vater, aus diesem Haus.

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